Flüssiges Metformin und schnelles Insulin Nadine Tröbitscher, 06.04.2017 13:06 Uhr
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Neue Wirkstärke: Metfoliquid GeriSan ist jetzt auch zu 1000 mg/5 ml auf dem Markt. Foto: Elke Hinkelbein
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Metformin gehört zu den Biguaniden und greift in den Glucosestoffwechsel ein und senkt den Blutzuckerspiegel auf drei Wegen. Grafik: APOTHEKE ADHOC
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Metformin steht zudem als Tablette von diversen Herstellern in den Stärken 500, 850 und 1000 mg zur Verfügung. Foto: APOTHEKE ADHOC
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Der Wirkstoff kam im Jahr 2015 laut Arzneimittelreport auf etwa 587 Millionen verordnete Tagesdosen (DDD). Dahinter liegt der Sulfonylharnstoff Glimepirid mit etwa 212 Millionen DDD. Foto: Elke Hinkelbein
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Neu auf dem Markt: Fiasp von Novo Nordisk ist seit April als schnelles Mahlzeiteninsulin auf dem Markt. Foto: Novo Nordisk
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Fiasp ist eine Weiterentwicklung von Novorapid. Das neue Insulinaspart ist durch den Zusatz von zwei Hilfsstoffen – einem Vitamin und einer Aminosäure – schneller wirksam. Foto: Novo Nordisk
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Die blutzuckersenkende Wirkung tritt bereits nach 10 bis 20 Minuten ein und hat eine Dauer von bis zu vier Stunden. Damit wirkt das Insulin schneller und kürzer als ein Humaninsulin. Foto: Novo Nordisk
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Positiv bewertet: Sanofi bekam im vergangenen November für Suliqua eine positive Bewertung von der EMA – das Insulin enthält den aus Lantus bekannten Wirkstoff. Foto: Elke Hinkelbein
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Suliqua ist das Kombinationspräparat aus Insulinglargin und Lixisenatid. Foto: Elke Hinkelbein
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Positiv bewertet: Sanofi bekam im vergangenen November für Suliqua eine positive Bewertung von der EMA – das Insulin enthält den aus Lantus bekannten Wirkstoff. Foto: Elke Hinkelbein
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Lixisenatid ist der Wirkstoff von Lyxumia; das Präparat wurde 2014 mangels Zusatznutzen vom Markt genommen. Foto: Sanofi
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Suliqua enthält pro ml 100 I.E. Insulinglargin und 33 beziehungsweise 50 µg Lixisenatid. Foto: Sanofi
Berlin - Schluckbeschwerden können die Therapie gefährden, wenn Patienten ihre Medikation nicht in Tabletten- oder Kapselform einnehmen können. Zudem können nicht alle Arzneimittel gemörsert oder in Lösung gebracht werden. Mit Metfoliquid GeriSan 1000 mg/5 ml (Infectopharm) steht Diabetikern jetzt eine weitere Wirkstärke Metformin als Flüssigkeit zur Verfügung. Auch das im Januar zugelassene Mahlzeiteninsulin Fiasp (NovoNordisc) ist seit April auf dem Markt.
Patienten nehmen bis zu dreimal täglich 5 ml der Lösung zu oder nach einer Mahlzeit ein. Metformin gehört zu den Biguaniden und greift in den Glucosestoffwechsel ein und senkt so den Blutzuckerspiegel auf drei Wegen: Die Bildung von Glucose in der Leber wird gehemmt und somit weniger Glucose ins Blut ausgeschüttet. Im Darm wird der Übergang von Glucose aus der Nahrung ins Blut vermindert. Schließlich verbessert Metformin das Ansprechen der Muskeln auf Insulin, wodurch mehr Glucose umgesetzt wird. Als Nebeneffekt soll der Arzneistoff das Hungergefühl dämpfen und den Fettstoffwechsel unterstützen, Patienten verzeichnen einen Gewichtsverlust.
Metformin steht zudem als Tablette in den Stärken 500, 850 und 1000 mg zur Verfügung. Gastrointestinale Störungen können als Nebenwirkung auftreten. Die Gefahr der Hypoglykämien ist eher gering; die Kombination mit Alkohol, der selbst den Blutzucker senkt, kann die Gefahr jedoch erhöhen. Der Wirkstoff kam im Jahr 2015 laut Arzneimittelreport auf etwa 587 Millionen verordnete Tagesdosen (DDD). Dahinter liegt der Sulfonylharnstoff Glimepirid mit etwa 212 Millionen DDD. Weit dahinter kommt Glibenclamid auf etwa 30 Millionen DDD. Auf die Glinidine entfallen etwa 27 Millionen DDD. Die Gliptine inklusive deren Kombinationen mit Metformin verzeichneten etwa 340 Millionen DDD.
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