Frauenbewegung oder Marketingaktion: Jedes Jahr löst der Muttertag eine Welle an Grüßen und Geschenken aus. Auch Apotheken nutzen den Ehrentag und präsentieren Geschenkoptionen. Und am Tag selbst? Auch da halten approbierte Mütter in der Offizin die Stellung – nach dem Motto: „Dienst ist Dienst“.
Der Muttertag ist in der Apotheke ein Thema – denn immerhin sind laut Abda-Zahlen nahezu drei Viertel der Apothekerschaft Frauen. Am 11. Mai sind auch viele Mütter mit Kindern für den Notdienst eingeteilt. „Dienst ist Dienst“, wie Gabriela Sedlick sagt. Die Approbierte ist am Sonntag gemeinsam mit dem Filialleiter der Apotheke Haus Postplatz in Dresden eingeteilt.
Ihre drei Kinder sind bereits erwachsen und über 30 Jahre alt – und außerdem gehören zwei Enkelkinder zur Familie. Dieser besondere Tag ist für sie deshalb ein Thema: „Ich werde früh und abends genauso herzlich behandelt“, sagt Sedlick. Dass sie als Mutter an diesem Tag arbeiten wird, spielt für sie persönlich aber keine Rolle: „Ich bin Apothekerin, ich weiß, dass ich unter Umständen an Weihnachten, an Ostern oder Pfingsten Dienst machen muss. Das ist normal.“
Am Muttertag musste Sedlick in ihrer langen Berufslaufbahn noch nie am HV stehen. „Ich denke, es wird viel los sein. Die Apotheke ist mitten in der Stadt und viele Touristen können kommen.“ Zudem betont sie: „Ich werde am Muttertag für alle kranken Mütter da sein.“
In Schweinfurt ist ebenfalls eine Mutter in der Kronen-Apotheke für den Notdienst eingeteilt – auch für Jana Sabik ist es eine Premiere. Die 38-Jährige hat zwei Kinder, die neun und acht Jahre alt sind. „Wir haben zu Hause beschlossen, dass ich meine selbstgebastelten Geschenke am Samstag bekomme.“ Die Kleinen seien nachmittags im Hort und bereiten dort fleißig Präsente vor.
Auch für Sabik gehöre Arbeiten an Muttertag „zum Beruf dazu“. Es sei in dem Sinne „kein besonderer Tag – ich genieße mein Muttersein jeden Tag.“ Die Apothekerin macht sich dagegen eher Gedanken, dass das Lager für Sonntag gut gefüllt ist und sie den Dienst alleine gut stemmen wird. „Ich erwarte, dass es ordentlich voll sein wird.“ Da sich die Apotheke in der Fußgängerzone befindet, stellt sich die Apothekerin auch auf Laufkundschaft ein.