Pflegebox von ARZ

„Pflege darf nicht an den Versandhandel gehen“

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Berlin -

ARZ Service hat ein neues Angebot für Apotheken im Sortiment. Die Tochterfirma des Rechenzentrums ARZ Haan will die Angestellten bei der Betreuung von Pflegepatienten und Pflegekräften unterstützen. Monatlich wird eine Box mit Hilfsmitteln an Kunden verschickt, die Anspruch auf die gesetzliche Pauschale haben. Die Abwicklung übernimmt ARZ Service.

Über den PflegeManager sollen Apothekenkunden unkompliziert Hilfsmittel über die Hilfsmittel-Pauschale erhalten. Die Apotheke bestellt über das neue Tool die Pflegebox einmalig für die Kunden. Dazu müssen die Daten eingegeben werden. Der Antrag wird laut Firmenangaben automatisch erstellt.

Der Auftrag wird direkt an das Partnerunternehmen Unizell Medicare mit Sitz in Bad Schwartau übermittelt. Dabei handele es sich nicht um eine Exklusivvereinbarung. Die Box wird monatlich an den Endkunden oder die Apotheke verschickt. Die Produkte können auf Wunsch geändert werden. Unizell schickt eine monatliche Sammelrechnung. Die Abrechnung mit den Kassen übernimmt ARZ Service.

Für Apotheken entsteht laut Geschäftsführer Klaus Henkel kein Aufwand beim Lagern, Zusammenstellen oder Versand der Hilfsmittel. Der Vorteil: Die Kundenbindung werde gestärkt. „Es lohnt sich für Apotheken, sich damit zu beschäftigen“, sagt er. Das Thema sei wichtig. Vor Ort könnten die Mitarbeiter mit Empathie punkten. Dadurch werde gezeigt, dass man für die Kunden da sei. „Pflege darf nicht an den Versandhandel gehen.“

Das Angebot richtet sich nicht nur an ARZ-Kunden, sondern an alle Apotheken. Künftig soll es weitere Angebote zum Thema Pflege geben. Dazu ist das Unternehmen mit weiteren Partnern im Gespräch. Denkbar sei etwa ein Ball für das Mobilitätstraining für Demenzkranke. „Wir werden uns auf diesen Bereich fokussieren und uns mit neuen Produkten beschäftigen, die auch für die Apotheke interessant sind“, so Henkel.

Die von den Kassen übernommene Pflegehilfsmittel-Pauschale liegt bei bis zu 40 Euro pro Monat. Anspruch darauf haben Pflegebedürftige mit Pflegegrad, die zu Hause betreut werden. Laut Henkel gibt es rund drei Millionen Berechtigte, doch nur 30 Prozent wissen überhaupt von dieser Leistung. Apotheken seien als Ansprechpartner bisher nur schwach vertreten, so Henkel. Die Kunden würden dagegen von der Konkurrenz beliefert. Im Internet können bereits „Pflegeboxen“ bestellt werden. Ein Anbieter ist Curabox – die Kunden können online eine Box auswählen, müssen den Antrag ausfüllen und erhalten die Produkte im Anschluss als Abo.

Auch Apotheken haben das Thema bereits für sich erkannt. Die Apothekenkooperation Migasa beispielsweise will sich als Pflege-Ansprechpartner etablieren. Die teilnehmenden „Pflegerat-Apotheken“ haben ihr Sortiment und die Beratung auf Pflege ausgerichtet. Die Mitarbeiter stellen ebenfalls auf Wunsch kostenlos ein individuelles Paket an Pflegehilfsmitteln zusammen.

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