Silomat, Frubiase & Co.

Bestellpause: Sanofi übergibt an Stada

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Berlin -

Nur noch wenige Wochen, dann ist Silomat für Sanofi nur noch Geschichte. Voraussichtlich ab 1. Oktober übernimmt Stada den Vertrieb des Hustenstillers sowie weiterer Marken, die der französische Pharmakonzern verkauft hat.

Im Juni hatte Stada die Übernahme von 16 OTC-Marken aus dem Hause Sanofi bekannt gemacht. Vorbehaltlich der kartellrechtlichen Freigabe und anderer üblicher Abschlussbedingungen werde die Transaktion zum 1. Oktober wirksam, informieren die Vertriebsleiter Torsten Knor (Sanofi) und Claudia Pöhl (Stada) in einem gemeinsamen Schreiben.

Die betroffenen Marken – Silomat, Sedotussin, Viscontour, Bronchoforton und Frubiase – können demnach noch bis 23. September bei Sanofi bestellt werden; letzter Tag der Auslieferung ist einen Tag später. Bestellungen, die später eingehen, werden von Sanofi nicht mehr beliefert. Ab 1. Oktober übernimmt vielmehr Stada den kompletten Vertrieb.

Für Retouren zu allen Lieferungen, die noch durch Sanofi erfolgen, bleibt bis Jahresende auch Sanofi verantwortlich. Silomat kann sogar noch bis Ende März 2023 retourniert werden. Ware, die ab dem 1. Oktober durch Stada geliefert wird, muss gegebenenfalls in Bad Vilbel retourniert werden. Es gelten die jeweiligen Bedingungen.

Stada war zuletzt immer wieder auf Einkaufstour, erst im vergangenen Jahr übernahm der Konzern ein OTC-Portfolio von GlaxoSmithKline (GSK) mit 15 Marken wie Cetebe und Lemocin und Vertriebsaktivitäten in mehr als 40 Ländern. Darüber hinaus baute Stada sein Portfolio an Nahrungsergänzungsmitteln durch die Übernahme des tschechischen Healthcare-Unternehmens Walmark aus, das ebenfalls über eine internationale Präsenz verfügt.

Sanofi wiederum hat seine OTC-Sparte schon vor Jahren zur Disposition gestellt; 2019 wurden die Marken Boxagrippal und Heumann-Tee an Angelini verkauft. Der Konzern wollte sich eigentlich auf Wachstumsmärkte wie Onkologie fokussieren, andererseits lieferte das Geschäft solide Erträge – zumindest bis zum Beginn der Corona-Krise. Die Sparte geht zu einem großen Teil auf das traditionsreiche OTC-Geschäft von Boehringer Ingelheim zurück, das 2016 im Rahmen eines Spartentauschs an Sanofi gegangen war: Der französische Konzern hatte im Gegenzug seine Veterinärsparte Merial abgegeben. Sanofi ist mit einem Anteil von rund 4 Prozent die Nummer 3 im weltweiten OTC-Markt hinter Bayer und GSK/Pfizer und vor Johnson & Johnson und Reckitt Benckiser.

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