Österreich: Homöopathie unter Druck APOTHEKE ADHOC, 28.11.2018 17:00 Uhr
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Raus aus der Klinik, an der Uni gestrichen: In Österreich ist in den letzten Tagen erneut der Streit um die Homöopathie entbrannt. Foto: Elke Hinkelbein
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Auch der EuGH befasst sich derzeit mit dem Thema. Er muss entscheiden, ob registrierte Homöopathika mit Einnahmehinweisen versehen werden dürfen. Foto: APOTHEKE ADHOC
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Das Bundesverwaltungsgericht muss in einem Streit zwischen ... Foto: APOTHEKE ADHOC
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... dem Hersteller DHU und ... Foto: APOTHEKE ADHOC
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... dem BfArM entscheiden. Foto: Elke Hinkelbein
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Die Richter aus Leipzig legten den Fall jedoch ... Foto: APOTHEKE ADHOC
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... beim EuGH zur Vorabentscheidung vor. Foto: Elke Hinkelbein
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Konkret geht es um zwei Salben auf Schüßler-Basis. Foto: APOTHEKE ADHOC
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Anders als zugelassene Homöopathika ... Foto: APOTHEKE ADHOC
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... haben registrierte Produkte keine Indikation. Foto: APOTHEKE ADHOC
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Das OVG NRW hält daher Dosierungsangaben für unzulässig. Foto: Wikipedia/Florian Adler CC BY-SA 3.0
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Die DHU sieht die Angaben als Orientierung für die Anwender. Foto: DHU
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Die Homöopathie steht seit einigen Jahren unter Beschuss. Foto: Elke Hinkelbein
Berlin - Der Streit um Sinn und Unsinn der Homöopathie ist keine deutsche Eigenheit: Auch in Großbritannien, Frankreich und der Schweiz sowie jetzt auch in Österreich wird über Globuli & Co. diskutiert. In den vergangenen Wochen hat die Debatte dort wieder an Fahrt aufgenommen, nachdem die Medizinische Universität Wien die Homöopathie aus den Lehrplänen schmiss und aus den Reihen der Patientenbeauftragten heftige Kritik laut wurde.
Erstattungsfähig sind homöopathische Arzneimittel in Österreich zwar nicht, ähnlich weit verbreitet wie in Deutschland sind sie dennoch. Und ähnlich umstritten. So hatte erst am vergangenen Wochenende die Entscheidung der Medizinischen Universität Wien für Diskussionen gesorgt, mitten im Semester alle Lehrveranstaltungen zu Homöopathie aus dem Curriculum zu streichen. Betroffene Studenten wurden informiert, dass die restlichen Veranstaltungen in diesem Semester abgesagt wurden.
Die Medizinische Universität müsse sich als ein internationales Aushängeschild der österreichischen Medizin „von unwissenschaftlichen Verfahren und Scharlatanerie klar distanzieren“, wie Universitätsrektor Professor Dr. Markus Müller gegenüber der österreichischen Zeitung „Der Standard“ sagte. Er habe diesen Schritt schon seit längerem erwogen; als dann kürzlich beim Rektorat mehrere Beschwerden von Studierenden eingingen, sei die Entscheidung endgültig gefallen. Es hätten sich die Hinweise gemehrt, dass die Inhalte der ursprünglich als kritische Beschäftigung mit der Homöopathie konzipierten Veranstaltung nicht mehr mit dem Bekenntnis der Universität zur evidenzbasierten Medizin vereinbar waren.
Neben der Absage der Lehrveranstaltungen an der Uni wurde auch das Ende der Ambulanz für komplementärmedizinische Methoden am Wiener Allgemeinen Krankenhaus beschlossen: Deren Leiter, der Internist Professor Dr. Michael Frass, geht im kommenden Jahr in den Ruhestand, der Betrieb der Ambulanz soll dann eingestellt werden. Frass war es auch, der besagte Veranstaltungen an der Uni unterrichtete. Die beiden Mediziner waren wegen des Themas schon mehrfach aneinandergeraten. So hatte der Rektor Frass untersagt, eine Verbindung zwischen der Ambulanz und der Medizinischen Universität herzustellen.
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