Seit November mischt die neue Apotheke Friesenplatz 17 in der Kölner Innenstadt die beschauliche Apothekenszene auf. Freitags und samstags lockt Inhaber Kaveh M. Zadeh mit Kampfpreisen im Happy-Hour-Stil die Kundschaft in seine Offizin. Und das Konzept funktioniert: Bis zu 15 Prozent Umsatzplus bringt ihm die Werbemaßnahme. „Ich bin zufrieden und die Kunden freuen sich“, sagt der Perser, der schon seit 1992 in Köln als Apotheker arbeitet.
Der Friesenplatz ist einer der belebtesten Plätze in Köln. Er liegt in der Innenstadt, im Bezirk Neustadt Nord. Im dicht besiedelten Wohnrevier leben knapp 30.000 Einwohner, 8100 pro Quadratkilometer. Das Viertel ist studentisch/akademisch geprägt, die Mieten und Wohnungspreise sind teuer, das Einkommen der Bewohner ist entsprechend hoch. Außerdem grenzt der Friesenplatz an die Kölner Ringe, eine der Flanier-, Einkaufs- und Vergnügungsmeilen der Rheinmetropole.
Es gibt also viel Laufkundschaft, an den Wochenenden besonders. Gleich nebenan residiert das in Köln bekannte Bekleidungshaus Weingarten. Eine prima Lage. Trotzdem war die Apothekenszene in dieser Region bis zur Eröffnung der Apotheke Friesenplatz 17 eher beschaulich. Rund 300 Meter entfernt liegt seit Jahrzehnten die Bismarck-Apotheke, ebenfalls rund 300 Meter entfernt am Hohenzollernring die Hohenzollern-Apotheke und am circa 300 Meter entfernt am Kaiser-Wilhelm-Ring die Behring-Apotheke.
Als das ehemalige Lampenhaus am Friesenplatz 17 sein Geschäft einstellte, griff Zadeh zu. „So eine Lage findet man nicht alle Tage“, so der Apotheker. Zadeh war 1982 nach Deutschland gekommen und arbeitete seit 1992 als Apotheker. 2013 übernahm er die kleine Apotheke im Kölner Unicenter, einem über Köln hinaus bekannten Hochhaus – mit 968 Einheiten eines der größten Wohnhäuser Europas. Nach nur vier Jahren ist dort Schluss.
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