Johanniskraut bis Diclofenac

Arznei-Abo von Apo-Discounter

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Berlin -

Wer sein Geschäft skalieren will, muss wiederkehrende Umsätze haben. Abos sind ein Traum für Versandhändler – nach Amazon und Shop-Apotheke bietet nun auch Apo-Discounter zahlreiche Produkte zur Dauerbestellung an. Auch Arzneimittel sind dabei – und nicht immer ist der Preis der günstigste.

„Packung leer? Lästiges Nachbestellen? Jetzt Spar-Abo von Apo-discounter.de nutzen“, wirbt die Versandapotheke mit Sitz in Leipzig. „Kennen Sie auch diesen Moment? Der Griff in Ihre Hausapotheke und die Packung ist mal wieder leer. Mit dem Spar-Abo von Apo-discounter.de bevorraten Sie sich ganz bequem und das zum Spar-Preis. Jetzt einfach Ihr Lieblingsprodukt im Spar-Abo bestellen. Sie erhalten künftig Ihre Lieferung automatisch im ausgewählten Lieferintervall und können sich zurücklehnen.“

Apo-Discounter verspricht einen zusätzlichen Preisvorteil von 5 Prozent auf den jeweils aktuellen Verkaufspreis beziehungsweise 2,50 Euro ab einem Warenwert von 25 Euro. Außerdem ist der Versand kostenlos. Gutscheine oder anderweitige Nachlässe, zum Beispiel aus dem Apoprimo-Bonusprogramm, können im Zusammenhang mit dem Sparabo nicht eingelöst werden. „Mitunter lassen wir Ihnen auch Gratis-Zugaben zukommen; ein Anspruch hierauf besteht jedoch nicht.“

Die im Spar-Abo bestellten Artikel werden im ausgewählten Lieferintervall automatisch zugestellt; sieben Tage vor Versand erhält der Kunde eine Benachrichtigung über den jeweils aktuell geltenden Preis sowie die zugehörige Rechnung. „Darüber hinaus wird Ihnen mitgeteilt, ob der Artikel verfügbar ist, bis zu welchem Zeitpunkt Sie die Folgelieferung stornieren und Ihr Spar-Abo beenden können.“ Grundsätzlich kann jederzeit gekündigt werden – allerdings spätestens einen Tag vor Versand. Umgekehrt behält sich Apo-Discounter vor, das Spar-Abo – aus welchem Grund auch immer – jederzeit zu beenden.

Ausgenommen sind lediglich rezeptpflichtige Arzneimittel, entsprechend sind unter den derzeit 200 Artikeln mit Abo-Option auch apothekenpflichtige Arzneimittel dabei. So kann man Voltaren, Diclo Ratiopharm und Doc im Abo bestellen, aber auch Antistax, Lasea, Remifemin, Prostagutt, Tebonin und Ginkobil sowie Aqulibra und Sedariston.

So manchem Pharmazeuten dürften sich bei den Abos die Haare sträuben, zumal beispielsweise topische Schmerzmittel oder Beruhigungsmittel angeboten werden. Außerdem kann man den Bedarf nicht individuell anpassen – Kunden erhalten etwa bei Sedariston mit Johanniskraut und Baldrian automatisch alle zwei Monate zwei Großpackungen. „Die vorausgewählte Menge richtet sich nach der empfohlenen Dosierung des Artikels im angegebenen Lieferintervall“, heißt es dazu. Und: „Das Lieferintervall kann derzeit nicht geändert werden.“

Preislich fahren die Kunden mit dem Abo nicht unbedingt besser. Bei Voltaren werden alle zwei Monate zwei Packungen à 180 g geliefert – für zusammen 36,76 Euro statt 38,70 Euro. Allerdings bietet der Versender den Doppelpack für 33,39 Euro an. Selbst das ebenfalls erhältliche 3er-Bundle à 150 g ist günstiger als das angebliche Spar-Abo.

Ansonsten sind unter den Abo-Produkten zahlreiche Kosmetikmarken, darunter Vichy, La Roche-Posay, Eucerin, Cetaphil, Ell-Cranell, Excipial, Bepanthol, Actinica, Allpressan, Physiogel, Avène, Eubos, Regaine, Priorin und Kadefungin. Auch Marken aus der Freiwahl können abonniert werden, darunter Vitasprint, Thermacare, Orthomol, Elasten, Wobenzym, Movicol, Vigantolvit, Linola, Vagisan und Basica. Auch Augentropfen wie Hylo Comod sowie zahlreiche Vitamin- und Mineralstoffpräparate sind zu finden.

 

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