Wenn Patienten durch Fehler von Apothekern zu Schaden kommen, kann das teuer werden. Mit Blick auf mögliche Schadenersatzforderungen stellt sich die Frage, wann und wie die Versicherungen einspringen und welche Dinge es zu beachten gibt.
Laut Aktionsbündnis Patientensicherheit gibt es keine belastbaren Zahlen zur Häufigkeit von Abgabefehlern in Deutschland. Daten aus anderen Ländern zeigen jedoch, dass Fehler in der Apotheke im Vergleich zu anderen Bereichen eine geringe Rolle spielen. „Apotheker sind hochgradig vorsichtig. Aber wenn es dann mal einen dramatischen Fall gibt, wird dieser sehr teuer“, sagt Michael Jeinsen von PharmAssec.
Die einschlägigen Versicherer für Apotheken bieten Policen ein, die mindestens drei Millionen Euro abdecken. Etwa die Hälfte der Apotheken hierzulande sei über diesen Betrag versichert, so Jeinsen. Ein Fünftel der Inhaber hätten eine Haftungssumme von fünf Millionen Euro vereinbart, etwa 30 Prozent sogar zehn Millionen Euro. Allerdings befinden sich die Zahlen derzeit im Wandel, denn immer mehr alte Apotheken schließen oder bekommen einen neuen Inhaber.
Bei Haftpflichttarifen sollte die versicherte Summe hoch genug sein; der Experte empfiehlt zehn Millionen Euro. Zum anderen sollte sie oft genug im Jahr zur Verfügung stehen – mindestens zweimal im Jahr sollte eine Auszahlung laut Jeinsen im Schadensfall möglich sein. Die entsprechende Passage erkenne man in der Police an der Beschreibung „x-fach maximiert“. Bedeutet faktisch: Je größer der Faktor, desto häufiger zahlt die Versicherung innerhalb eines Versicherungsjahres die Summe aus.
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