Grippaler Infekt

Abendblatt: Apotheker empfehlen Hausmittel

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Berlin -

Welche Mittel helfen wirklich gegen grippale Infekte, fragt das Hamburger Abendblatt örtliche Apotheker. Die Kollegen setzten offenbar eher auf natürliche Heilmittel.

Apothekerin Birte Reißelmann empfiehlt gegen Erkältungen erst einmal Teetrinken und warme Socken. Wenn es einen dann doch richtig erwischt hat, sollen Homöopathika helfen: Symbio-Flor-1-Tropfen und Kolostrum. Ersteres rege die Bildung von Antikörpern auf den Schleimhäuten an, was dann wiederum das Immunsystem stärke, sagt die Inhaberin der Rathaus-Apotheke gegenüber der Zeitung. Kolostrum sei das „potenteste Lebensmittel der Welt“, seine Proteine, Enzyme, Vitamine, Mineralien, Aminosäuren und Antikörper würden das Immunsystem stärken. Reißelmanns Tipp: Lieber ein paar Tage freinehmen, als die Symptome mit Aspirin & Co. zu unterdrücken.

Egbert Waschulewski von der Apotheke am Paulinenplatz empfiehlt zur Vorbeugung einen gesunden Lebensstil: ausreichend Schlaf, wenig Stress, Spaziergänge an der frischen Luft und die Räume nicht überheizen. Außerdem solle man sich in der Erkältungszeit nicht ins Gesicht fassen und sich so oft wie möglich die Hände waschen. Nasenspray und schleimlösende Medikamente könnten den Krankheitsverlauf verkürzen. Hier empfiehlt Waschulewski den Mucosolvan Hustensaft.

Bei Sarah Ali-Mohamadi-Dlir aus der Carjell's Apotheke habe sich Umckaloabo bei ersten Erkältungssymptomen bewährt. Angocin-Anti-Infekt-N-Filmtabletten stünden ebenfalls ganz oben auf der Liste. Hausmittel wie Zwiebelsud oder Quarkwickel bei Husten und Bronchitis seien besonders für Kinder zu empfehlen, so die Apothekerin. Sie selbst trinkt zur Vorbeugung viel Ingwertee und schwört auf gesunde Ernährung, natürlich Vitamine und Sport.

Imupret und Sinupret sind die Empfehlungen von Katharina Meier aus der Bavaria Apotheke. Unterstützend wirke Inhalieren oder eine Nasendusche mit Natriumchlorid-Lösung. Für Kinder empfiehlt die Pharmazeutin Prospan Hustensaft.

Der erste Schritt bei einem grippalen Infekt sollte immer das Fiebermessen sein, sagt Hans Streicher dem Abendblatt. Sei der Patient fiebrig, brauche er absolute Ruhe, ab 39 Grad könnten auch fiebersenkende Mittel eingesetzt werden. Wenn der Patient wieder fieberfrei ist, solle die Krankheit mit heißen Bädern und Getränken ausgeschwitzt werden. Seine Mutter habe ihn noch mit Brustwickeln ins Bett gesteckt, so der Inhaber der Central Apotheke, der seit 60 Jahren als Apotheker arbeitet. Sie seien sehr wirksam, machten aber auch viel Arbeit.

Das Sat.1-Frühstücksfernsehen beschäftigte sich vor Kurzem mit Erkältungen, genauer gesagt deren Prophylaxe. Das Team schickte Testkäufer in Apotheken und kam zu dem Ergebnis, dass Apotheken Patienten „verarschen“. Der Spiegel kritisierte ebenfalls Produkte zur Erkältungsprophylaxe wie Algovir und Viruprotect. Hier stand der Pharmakologe Professor Dr. Gerd Glaeske bewertend zur Seite.

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