„Geld her – nur Scheine!“ Silvia Meixner, 05.02.2019 14:00 Uhr
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Überfall in Unna: Apotheker Johannes Köhle schaute plötzlich in den Lauf einer Pistole. Ein maskierter Mann forderte: „Geld her – nur Scheine!“ Foto: Pixabay
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Der Täter kam kurz vor 19 Uhr, zeigte keinerlei Hektik. Genauso ruhig, wie er hereinkam, hat er die Apotheke auch wieder verlassen. Foto: Foto Hiero/ Pixelio.de
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Der Apotheker rief die Polizei: „Die war allerdings gerade bei einem anderen Raubüberfall. Und das im beschaulichen Unna!“ Foto: Claudia Hautumm/pixelio.de
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Der 57-Jährige blieb ruhig und handelte umsichtig. „Man hat ja keine große Wahl, wenn man in den Lauf einer Pistole schaut“, sagt er. Foto: Elke Hinkelbein
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Der Täter flüchtete unerkannt. Foto: APOTHEKE ADHOC
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Was kann man tun, um die Sicherheit in der Apotheke zu gewährleisten? Das Präventionszentrum der Polizei Bremen empfiehlt beispielsweise, für Übersichtlichkeit und ausreichende Beleuchtung im Außenbereich zu sorgen. Foto: APOTHEKE ADHOC
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Geld sollte man nur hinter verschlossenen Türen zählen und für einen Blickschutz von außen sorgen. Foto: Elke Hinkelbein
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Zur Abschreckung von potenziellen Straftätern dienen Kameras, auf die deutlich hingewiesen wird. Foto: APOTHEKE ADHOC
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Straftaten in der Offizin: Der vergleichsweise harmlose Diebstahl kommt am häufigsten vor. Doch etliche Apotheken haben auch schon Erfahrungen mit Überfällen oder Vandalismus machen müssen. Grafik: APOTHEKE ADHOC
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Die meisten Mitarbeiter in Apotheken haben heute mehr Angst vor Überfällen als vor fünf Jahren. Die Umfrage stammt aus dem Jahr 2016. Grafik: APOTHEKE ADHOC
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Vor Angst gelähmt sind die Mitarbeiter in der Offizin aber nicht. Der Aussage: „Die Angst vor Überfällen spielt im Arbeitsalltag eine große Rolle“ stimmt die Mehrheit der Teilnehmer kaum (40 Prozent) oder überhaupt nicht (24 Prozent) zu. Doch rund 27 Prozent sind in der Frage unentschlossen. Für immerhin 9 Prozent ist die Angst vor Überfällen ein alltägliches Gefühl, darunter sind 3 Prozent, die der Aussage vollkommen zustimmen. Grafik: APOTHEKE ADHOC
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Gegen Übergriffe wehren sich Apotheken mit verschiedenen Maßnahmen. Grafik: APOTHEKE ADHOC
Berlin - Kurz vor Ladenschluss schaute Apotheker Johannes Köhle aus Unna plötzlich in den Lauf einer Pistole. Ein maskierter Mann forderte „Geld her – nur Scheine!“ Es war bereits der zweite Überfall, den der Inhaber erlebt hat.
„Der Überfall hat vielleicht zwei Minuten gedauert“, schildert Köhle gegenüber APOTHEKE ADHOC. „Er kam kurz vor 19 Uhr, zeigte keinerlei Hektik. Genauso ruhig, wie er reinkam, hat er die Apotheke auch wieder verlassen. Da ich allein in der Offizin war, konnte ich nicht hinterherlaufen.“ Köhle rief sofort die Polizei: „Die war allerdings gerade bei einem anderen Raubüberfall. Und das im beschaulichen Unna!“
Der 57-Jährige blieb ruhig und handelte umsichtig. „Man hat ja keine große Wahl, wenn man in den Lauf einer Pistole schaut“, sagt er, „und ich wollte nicht testen, ob es sich um eine echte handelt oder nicht. So, wie der Täter drauf war, wollte ich das wirklich nicht ausprobieren. Er handelte professionell-cool. Wäre jemand in die Offizin gekommen, er hätte womöglich gar nicht gemerkt, dass gerade ein Überfall stattfindet.“
Der Täter verließ die Offizin mit den Tageseinnahmen. Über die Höhe der gestohlenen Summe möchte der Apotheker keine Auskunft geben. „Aber es tut schon weh, es passierte am 1. Februar und es war Markttag.“ Ein guter Tag also für die Kasse. „Wir haben quasi umsonst gearbeitet.“ Den Fall hat er seiner Versicherung gemeldet, geht aber nicht davon aus, dass der finanzielle Schaden erstattet wird.
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