Phagro lädt Grünen-Politikerin ein

Piechotta zu Besuch bei Noweda

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Berlin -

Die Grünen-Politikerin Dr. Paula Piechotta folgte einer Einladung des Großhandelsverbands Phagro und besuchte die Noweda-Niederlassung in Taucha in Sachsen. Dort tauschte sich die Leipziger Bundestagsabgeordnete mit Jana Ehmer von der Genossenschaft und Thomas Porstner vom Phagro aus.

„In Zeiten zunehmender Lieferengpässe steht vor allem die faire, flächendeckende Verteilung von knappen Medikamenten im Fokus der Politik. Der vollversorgende pharmazeutische Großhandel übernimmt hier eine zentrale Rolle. Die Unternehmen betreiben dafür ein sehr aufwendiges sowie zeit- und kostenintensives Engpassmanagement, um die Auswirkungen von Lieferengpässen für Patientinnen und Patienten zumindest abzumildern. Eine beeindruckende Leistung, die anerkannt werden muss“, so Porstner.

Die Problematik der Nichtverfügbarkeit der Antibiotikasäfte für Kinder sei „nur die Spitze des Eisbergs“, so Ehmer, die als Mitglied der Noweda-Geschäftsleitung zuständig für den Arzneimitteleinkauf ist. „Lieferengpässe sind seit Jahren ein Problem – und das muss dringend an der Wurzel gepackt werden.“ Substanzielle Probleme wie die „europaferne Produktion“, die Lieferprobleme entlang der gesamten Supply Chain oder das Kostenproblem der Hersteller würden nicht behoben.

Die kurzfristigen Maßnahmen der Politik wie Lockerungen der Einfuhrregeln würden insbesondere am Preisdruck durch Rabattverträge bei gleichzeitig steigenden Kosten nichts ändern. Der Ausschreibungsmechanismus der Rabattverträge müsse mit einem Schwerpunkt auf der Versorgungssicherheit reformiert werden.

„Es wäre sicher zielführend, wenn für jeden Rabattvertrag mindestens drei Anbieter ausgewählt werden müssten, um das Ausfallrisiko zu senken“, so Ehmer. „Das gibt es zwar schon heute bei einigen Kassen, aber eine Pflicht dazu gibt es nicht. Auch sollte es besonders honoriert werden, wenn ein Anbieter wesentliche Bestandteile seines Angebots in Europa produziert.“

Der Einkaufsprozess sei voll digitalisiert, „die Lieferengpässe zwingen uns allerdings zu einer aufwendigen Handarbeit“, so Ehmer über den Mehraufwand auch beim Großhandel. „Zahlreiche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bemühen sich täglich unter Hochdruck darum, die benötigten Medikamente zu beschaffen und den Mangel zu verwalten. Wenn das Präparat jedoch nicht lieferfähig ist, sind uns die Hände gebunden. Das ist natürlich frustrierend“, sagt Ehmer.

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