Besuch einer Apotheke in Nieheim

CDU-Abgeordneter: „Apotheke gehört zur Gesundheitsversorgung“

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Berlin -

Die wohnortnahe Gesundheitsversorgung ist in akuter Gefahr, sind sich die Apotheker Björn Schmidt und Thomas Rochell sowie viele andere Inhaber:innen sicher. Um nachdrücklich auf die Probleme der Apotheke vor Ort aufmerksam zu machen, nutzten die beiden einen Besuch des CDU-Abgeordneten Matthias Goeken in der St. Nikolaus Apotheke in Nieheim. Goeken versprach: „Arztpraxis und Apotheke gehören gleichermaßen zwingend zu einer sicheren Gesundheitsversorgung der Menschen und müssen auch im ländlichen Raum bewahrt werden.“

Der Vorsitzende des Verkehrsausschusses im Landtag weiß, wie bedeutsam eine intakte Infrastruktur für die Versorgung der Menschen ist. Wichtig zur Aufrechterhaltung dieser Infrastruktur ist die Apotheke vor Ort: „Sie muss als niederschwelliger Zugang zum Gesundheitssystem in den einzelnen Städten des Kreises Höxter erhalten bleiben“, so Goeken bei einem Besuch in der Kleinstadt in Nordrhein-Westfalen.

Das diese wohnortnahe Versorgung in akuter Gefahr ist wurde durch den bundesweiten Apothekenprotestag am 14. Juni besonders deutlich. Goeken hat sich deshalb persönlich Zeit genommen und sich über die Probleme der Apotheke vor Ort informiert. Björn Schmidt, Inhaber der St. Nikolaus Apotheke, ist Vorsitzender der Bezirksgruppe Höxter des Apothekerverbandes Westfalen-Lippe (AVWL) und Thomas Rochell der Vorstandsvorsitzende des Verbands.

Mehr Beinfreiheit

„Vor allem die Lieferengpässe bei Arzneimitteln, belasten die Patienten wie auch die Apothekenmitarbeiter massiv“, so die beiden. Um im Falle solcher Engpässe die Patient:innen versorgen zu können, brauche die Apotheke mehr Handlungsfreiheiten und weniger Bürokratie, so Schmidt. „Wir brauchen zudem Sicherheit, im Nachgang für unser Engagement nicht von den Krankenkassen wegen irgendwelcher kleiner Formfehler in Regress genommen zu werden“, fügt er hinzu.

Zwar würden Schmidt und Rochell begrüßen, dass der Bundesgesetzgeber im Juni mit einem Engpassgesetz (ALBVVG) erste Schritte unternommen habe, um die Situation zu verbessern, zugleich aber warnen sie davor, dass „das Gesetz die Probleme noch nicht nachhaltig löse“. Auch die Arzneimittelversorgung der Bürger:innen sei durch ein flächendeckendes Apothekennetz nicht dauerhaft gesicher: „Hier muss dringend nachgebessert werden“, so Rochell.

Fachkräftemangel ist großes Problem

Ebenso bedarf es einer dringenden Lösung für das Problem des enormen Fachkräftemangels, der in den Apotheken vor Ort herrscht: „Um die steigende Zahl der älteren Patient:innen versorgen zu können, brauchen wir mehr Apothekerinnen und Apotheker.“ Deshalb müsse das Land endlich die Entscheidung treffen, einen zweiten Standort für ein Pharmaziestudium aufzubauen. Die Uni Bielefeld und die TH OWL stünden dafür bereit, so die Apotheker.

Rochell fordert vom Bund: „Last but not least müssen wir diese Fachkräfte auch angemessen bezahlen können und brauchen daher eine entsprechende Honorierung.“ Die Entwicklung der Vergütung bleibe laut Rochell hinter der Inflationsrate zurück und sei nicht mehr auskömmlich: „Wir zahlen bei jeder verschreibungspflichtigen Arzneimittelpackung, die wir an einen gesetzlich versicherten Patienten abgeben, drauf.“

„Das Ärztenetz ist vielerorts schon stark ausgedünnt. Statt aber nun die Apotheken als letzte Anlaufstelle der Menschen im ländlichen Raum in Gesundheitsfragen zu sichern, lässt die Bundespolitik sehenden Auges zu, dass auch diese Struktur noch wegbricht“, kritisiert er. Matthias Goeken versichert daraufhin: „Arztpraxis und Apotheke gehören gleichermaßen zwingend zu einer sicheren Gesundheitsversorgung der Menschen und müssen auch im ländlichen Raum bewahrt werden.“

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