Deutscher Apothekertag

Gröhe: BtM- und Rezeptur-Gebühren auf die Tagesordnung

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München -

Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) hat in seinem Grußwort zur Eröffnung des Deutschen Apothekertags (DAT) in München die „unverzichtbare“ Versorgung der Bürger durch Apotheken gelobt. Er sprach sich unter anderem für die wohnortnahe Apotheken, die Freiberuflichkeit und das Medikationsmanagement aus. Er versprach auch, sich mit den Honorarforderungen der Apotheker zu beschäftigen.

In Sachen Notdienstpauschale zeichne sich ab, dass Apotheken bis zu 250 Euro und mehr erhielten. Gröhe versprach, weiterhin zu prüfen, ob die Pauschale den Anforderungen entspreche. Auch die Höhe des Fixzuschlags beobachte er gemeinsam mit dem Bundeswirtschaftsministerium (BMWi) genau und prüfe, ob eine Anpassung notwendig sei. „Dafür brauchen wir belastbare Daten“, so Gröhe.

Die Leistungen der Apotheker in Sachen Beratung würden weiter zunehmen, so Gröhe, auch mit Blick auf die patientenindividuelle Verblisterung.

Den Vorschlag des Deutschen Apothekerverbands (DAV) und des GKV-Spitzenverbandes, den Kassenabschlag gesetzlich bei 1,77 Euro festzuschreiben, werde er zusammen mit Sigmar Gabriel und den Fraktionen prüfen, so Gröhe. Auch eine Erhöhung der BtM- und Rezepturgebühren werde man auf die Tagesordnung setzen.

Den Versandhandel sieht Gröhe nicht als Konkurrenz der Apotheker: „Wir sind uns einig, dass der Versandhandel die Versorgung durch wohnortnahe Apotheken nicht ersetzen kann und darf“, so Gröhe.

Beim Thema Arzneimittelsicherheit setzt Gröhe auf Securpharm: Er zeigte sich überzeugt, dass die Kennzeichnung der Packungen maßgeblich zur Sicherheit beitragen werde. Darüber hinaus müsse er europäische Rechtsraum für Parallelimporte so ausgebaut werden, dass der Parallelvertrieb insgesamt sicherer werde.

Eine wichtige Rolle spricht Gröhe den Apothekern auch in Sachen Medikationsmanagement zu. Das Bundesgesundheitsministerium (BMG) erarbeite derzeit einen einheitlichen Medikationsplan, der allen Beteiligten – etwa Patienten, Apothekern und Ärzten – zur Verfügung stehen soll. Dieser Plan könnte laut Gröhe auf der elektronischen Gesundheitskarte bereit gestellt werden. Für eine zeitnahe Umsetzung will Gröhe noch in diesem Jahr einen Entwurf für ein E-Health-Gesetz auf den Weg bringen.

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