Deutscher Apothekerverband

Dittrich bewirbt sich für DAV-Vorsitz

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Berlin -

Nach dem angekündigten Rückzug von Fritz Becker von der Spitze des Deutschen Apothekerverbandes wird sich Thomas Dittrich, Vorsitzender des Apothekerverbandes Sachsen, für das Amt des Vorsitzenden bewerben. Als DAV-Vize will sich Hans-Peter Hubmann aus Bayern bewerben. Das ließ die Abda über ihre Verbandszeitung mitteilen.

Damit vollzieht sich an der Spitze der Abda zum Jahresende der erwartete Generationswechsel. Nach Abda-Präsident Friedmann Schmidt und BAK-Präsident Dr. Andreas Kiefer hatte Anfang dieser Woche auch Becker seinen Rückzug aus der Verbandspolitik angekündigt. Mit dem Rückzug von Becker stehen in den Mitgliederversammlung Ende November/Anfang Dezember wichtige Wahlen an: Um den Abda-Präsidentenstuhl bewirbt sich Gabriele Regina Overwiening, Präsidentin der Apothekerkammer Westfalen-Lippe. Sie hatte bereits im März ihre Kandidatur angekündigt.

Nach dem Rückzug von Kiefer hatte in der vergangenen Woche bereits Thomas Benkert, Präsident der Bayerischen Landesapothekerkammer, seine Kandidatur als BAK-Präsident angekündigt. Jetzt bewirb sich Dittrich für den DAV-Vorsitz. Dietrich und Hubmann gehören neben Stefan Fink (Thüringen) und Berend Groeneveld (Niedersachsen) bereits dem 5-köpfigen geschäftsführenden Vorstand des DAV an. Der 56-jährige Apotheker Dittrich aus Großröhrsdorf ist seit 2015 Vorsitzender des Sächsischen Apothekerverbands (SAV) und seit 2017 Mitglied im Geschäftsführenden Vorstand des DAV, dort ist er für alle Verhandlungen mit den Krankenkassen zuständig.

In der Abda-eigenen PZ sagt Dittrich zu seiner Kandidatur: „Ich halte die aktuelle Situation mit weniger als 19.000 bundesweiten öffentlichen Apotheken für äußerst alarmierend. Diesen Abwärtstrend müssen wir dringend stoppen, insbesondere um die Versorgungsstruktur auf dem Land zu stabilisieren. Dazu brauchen wir junge Apothekerinnen und Apotheker, die die Selbständigkeit mit all ihren Risiken und Chancen suchen und eine öffentliche Apotheke übernehmen möchten.“

Becker begründete seinen Rückzug so: „Nach zwölf Jahren an der Spitze des DAV werde ich nicht erneut für das Amt des Vorsitzenden kandidieren. Ich will mich in der kommenden Zeit wieder vermehrt um meine Apotheken, meine Familie und auch meine Hobbys kümmern. Auch aus der Funktion des Vorsitzenden des Landesapothekerverbands Baden-Württemberg werde ich mich in geraumer Zeit zurückziehen. Mein Amt im Aufsichtsrat der Apobank werde ich vorerst behalten.“

Gerade die Coronakrise habe ihm erneut gezeigt, wie toll die Arbeit in der Apotheke vor Ort sei und wie richtig die Entscheidung gewesen sei, selbstständiger Apotheker zu werden. Becker zur PZ: „Inhaltlich ist es mir sehr wichtig, dass ich das Apotheken-Stärkungsgesetz für die Apotheker in Deutschland noch bis zu einem Beschluss im Bundestag – der hoffentlich bald erfolgt – betreue. Aber nach zwölf Jahren ist es mit 69 Jahren auch sicherlich an der Zeit, Schluss zu machen und an andere zu übergeben.“

Unklar ist bislang, wann sich Becker als LAV-Vorsitzender zurückzieht. Davon hängt ab, ob Baden-Württemberg künftig überhaupt im DAV-Vorstand vertreten sein kann. Bliebe Becker bis zur DAV-Wahl im Ländle auf seinem Posten, wäre ein Vorstandsamt auf Bundesebene für seinen Nachfolger versperrt, weil diese nur von Landesvorsitzenden besetzt werden können. Nicht unwahrscheinlich ist, dass einer der bisherigen Stellvertreter Beckers an die Spitze strebt: Tatjana Zambo und Dr. Thomas Fein sind aktuell Vize beim LAV.

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