Versorgungsmangel

Auch Rheinland-Pfalz erlaubt Import von Antibiotika-Säften

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Berlin -

Rheinland-Pfalz erlaubt die Einfuhr von nicht zugelassenen Antibiotika-Säften aus dem Ausland. Das für den Arzneimittelverkehr zuständige Landesamt für Jugend und Soziales werde in einer Allgemeinverfügung den Großhandlungen und Apotheken im Land gestatten, diese Medikamente zu importieren, teilte das Gesundheitsministerium am Mittwoch auf Anfrage in Mainz mit. Zuvor hatte es Medienberichte zu dem Vorhaben gegeben.

Bei potenziell lebensbedrohlichen bakteriellen Infektionen und Erkrankungen – etwa Lungenentzündungen – werden Antibiotika auch Kindern verschrieben. Nach Angaben des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte sind diese Präparate derzeit bundesweit so knapp, dass auch für schwer erkrankte Kinder nicht ausreichend Antibiotika zur Verfügung stehen.

In Deutschland nicht zugelassene Produkte

Mehrere andere Bundesländer haben bereits angekündigt, die Einfuhrregeln bei Antibiotika-Säften für Kinder zu lockern. Möglich ist das, weil das Gesundheitsministerium in der vergangenen Woche offiziell einen Versorgungsmangel für diese Präparate festgestellt hatte. Bei den Lockerungen geht es etwa um die Einfuhr von Produkten, die in Deutschland nicht zugelassen oder registriert sind.

Dieses Verfahren sei bereits in der Vergangenheit beim Versorgungsmangel mit Krebsmedikamenten und Influenza-Impfstoffen erfolgreich genutzt und von allen Ländern praktiziert worden, teilte das Gesundheitsministerium mit. Rheinland-Pfalz werde dieses Verfahren daher nun ebenfalls nutzen.

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