Anhörung im BMG

AOK will Zyto-Ausschreibungen zurück

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Berlin -

Das Bundesgesundheitsministerium (BMG) will sich im Herbst auch mit den Margen im Bereich der Sterilherstellung beschäftigen. Im November soll es dazu eine Anhörung geben. Die Kassen bringen sich bereits in Stellung, sie wollen die Ausschreibungen zurück.

NDR, WDR und Süddeutscher Zeitung (SZ) hatten im Juni berichtet; demnach könnten jedes Jahr bis zu 500 Millionen Euro gespart werden. Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hatte von einem „unhaltbaren Zustand“ gesprochen und Maßnahmen angekündigt.

Im November soll es im BMG ein Fachgespräch geben, wie Staatssekretär Dr. Edgar Franke (SPD) gegenüber dem Gesundheitspolitiker Stephan Pilsinger mitteilte. Der CSU-Bundestagsabgeordnete hatte sich erkundigt, wann endlich mit Maßnahmen zu rechnen ist. Nach der „vertieften Sachverhaltsermittlung“ werde man mögliche Gesetzesänderungen prüfen, antwortete ihm das BMG.

„Wie sich durch Medienrecherchen gezeigt hat, ist bei den Zytostatika-Apotheken eine schärfere Regulierung unausweichlich“, kommentiert Pilsinger. „Dabei müssen aber nicht nur die Erstattungsbeträge ins Auge genommen werden, sondern vor allem auch die Sicherheit und Qualität der vor Ort selbst hergestellten Krebsmedikamente. Hier geht es ja nicht um Halspastillen, sondern um pharmazeutisch sensible Arzneimittel. Das Bundesgesundheitsministerium hätte hier schon längst tätig werden müssen.“

Die Krankenkassen bringen sich bereits in Stellung: Der AOK Bundesverband will die erst 2017 verbotenen Ausschreibungen wieder einführen, allerdings auf regionaler Ebene: Apotheker sollen sich demnach im Umkreis von maximal 30 Minuten beteiligen können. Das günstigste Gebot soll dann aber den Zuschlag für alle Kassenpatienten in der Region bekommen, so Arzneimittelexpertin Sabine Richard gegenüber dem ARD-Magazin „Monitor“. Dies könnte die Kosten um rund 600 Millionen Euro reduzieren.

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