Rinvoq: Neues Immunsuppressivum zugelassen Alexandra Negt, 10.02.2020 11:44 Uhr
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Abbvie erhält die Zulassung für Rinvoq – einen selektiven und reversiblen Inhibitor der Januskinase-1. AbbVie
Berlin - Rinvoq (Upadacitinib, Abbvie) ist ein neues Immunsuppressivum zur Behandlung der rheumatoiden Arthritis. Der selektive und reversible Januskinase-Hemmer (JAK-Hemmer) erhielt die EU-Zulassung als Monotherapie oder als Kombinationsmittel mit Methotrexat.
Indikation
Das Arzneimittel wird angewendet zur Behandlung der mittelschweren bis schweren aktiven rheumatoiden Arthritis bei erwachsenen Patienten, die auf ein oder mehrere krankheitsmodifizierende Antirheumatika (DMARD) unzureichend ansprechen. Rinvoq ist auch indiziert bei Personen, die alternative Therapien nicht vertragen. Das Präparat kann als Monotherapie oder in Kombination mit MTX angewendet werden.
Art der Anwendung
Eine Tablette enthält 15 mg Upadacitinib in retardierter Form. Die Einnahme erfolgt einmal täglich, unabhängig von den Mahlzeiten. Die Tablette wird im Ganzen geschluckt – sie darf nicht geteilt, zerdrückt oder zerkaut werden. Kommt es unter der Einnahme zu schweren Infektionen, sollte die Behandlung unterbrochen werden. Eine Dosisanpassung bei älteren Personen muss nicht erfolgen. Die Sicherheit des Arzneimittels wurde bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren nicht untersucht.
Nebenwirkungen und Wechselwirkungen
Unter der Gabe von Rinvoq kommt es sehr häufig zu Infektionen der oberen Atemwege, dazu gehören insbesondere die akute Sinusitis, Laryngitis, Pharyngitis und Tonsillitis. Neben Husten, Fieber und Übelkeit kommt es häufig zu veränderten Transaminasenwerten: Die ALT- (Alanin-Aminotransferase) und AST-Werte (Aspartat-Aminotransferase) können erhöht sein. Eine weitere häufige Nebenwirkung ist die Neutropenie.
Die gleichzeitige Anwendung von CYP3A4-Inhibitoren (Ketoconazol, Voriconazol, Clarithromycin) erhöht sich die maximale Plasmakonzentration von Upadacitinib. Die gleichzeitige Anwendung mit CYP3A4-Induktoren (Rifampicin, Phenytoin) kann die Wirkstoff-Exposition hingegen verringern.
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