Covid-19: Handlungsempfehlungen für Risikogruppen Alexandra Negt, 10.03.2020 14:38 Uhr
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Rund 20 Prozent der Corona-Infektionen verlaufen nicht komplikationslos. Viele Erkrankte, bei denen Covid-19 einen schweren Verlauf annimmt, sind chronisch krank. Insbesondere Immunsupprimierte sollten die empfohlenen Maßnahmen umsetzen. Foto: Chinnapong/ Shutterstock.com
Berlin - Momentan geht man davon aus, dass vier von fünf Infektionen mit SARS-CoV-2 sanft verlaufen – zum Teil soll eine Infektion mit dem Coronavirus sogar symptomlos verlaufen. Infizierte, bei denen die Erkrankung einen schweren Verlauf annimmt, sind meist bereits älter oder leiden unter chronischen Erkrankungen. Insbesondere Menschen, die Immunsupressiva einnehmen, sollten die risikominimierenden Maßnahmen berücksichtigen.
Rund 20 Prozent der Corona-Infektionen verlaufen nicht komplikationslos. Erkrankte, bei denen Covid-19 einen schweren Verlauf annimmt, sind häufig chronisch krank. Insbesondere Immunsupprimierte sollten die empfohlenen risikominimierenden Maßnahmen zur Eindämmung des Infektionsrisikos umsetzen. Virusinfektionen führen häufig zu einer Verschlechterung des Allgemeinbefindens bei Chronikern. Virusinfektionen, die die Atemwege angreifen, stellen eine hohe Belastung für den Organismus dar, neben der Lungenfunktion kann sich auch die kardiovaskuläre Leistung bei bestimmten Grunderkrankungen verschlechtern. Neben SARS gehören auch MERS oder Influenza zu den Viren, die Atembeschwerden auslösen.
Rheuma
Die Deutsche Rheuma-Liga informiert Patienten aktuell über das potentiell erhöhte Infektionsrisiko für Covid-19 bei bestehender Autoimmunerkrankung. Patienten mit entzündlichem Rheuma sind zum einen durch die Grunderkrankung an sich und auch durch die bestehende Medikation einem erhöhten Infektionsrisiko ausgesetzt. Da es sich bei SARS-CoV-2 um ein neu aufgetretenes Virus handelt, kann die Rheuma-Liga auf zahlreiche Fragen noch keine ausreichenden Antworten liefern.
Eine bestehende immunsuppressive Therapie sollte keinesfalls ohne ärztliche Rücksprache abgesetzt werden. Bei bestätigten Infektionen durch den Hausarzt sollten Betroffene umgehend telefonischen Kontakt zum behandelnden Rheumatologen aufnehmen. Zu den eingesetzten Immunsuppresiva gehören unter anderem Kortisone, Methotrexat, Biologika und JAK-Inhibitoren.
- Kortisone: Triamcinolon, Deflazacort, Prednisolon, Methylprednisolon, Fluocortolon, Betamethason, Dexamethason, Cloprednol
- JAK-Inhibitoren: Tofacitinib, Baricitinib, Upadaticinib
- Biologika: Adalimumab, Etanercept, Infliximab, Certolizumab, Abatacept, Canakinumab, Belimumab, Rituximab, Secukinumab, Ustekinumab, Tocilizumab
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