Spahn: Risikogebiete meiden – Kritik an Deutschland dpa, 06.03.2020 20:50 Uhr
-
Risikogebiete meiden, keine Schutzkleidung exportieren: Jens Spahn greift in Sachen Coronavirus durch. Fotos: Andreas Domma
Berlin - Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat die Bürger aufgerufen, Corona-Risikogebiete zu meiden. Auf nicht notwendige Reisen in besonders betroffene Regionen in Italien, aber auch in Nordrhein-Westfalen sollte man verzichten, sagte Spahn am Freitag am Rande der Treffen der EU-Gesundheitsminister in Brüssel. Die Grenzen in der Europäischen Union sollten aber offen bleiben. Der CDU-Politiker appellierte auch an die Bürger, sich nicht mit Masken oder Schutzkleidung einzudecken, sondern diese für Ärzte und Pflegekräfte zu lassen.
Bundesbürger sollen nun auch von nicht erforderlichen Reisen nach Südtirol absehen. Das Auswärtige Amt erweiterte entsprechende Reisehinweise für Italien, wie ein Sprecher am Freitag bestätigte. Abgeraten wird nun von nicht nötigen Reisen in die Regionen Südtirol, Emilia-Romagna und Lombardei sowie in die Stadt Vo in der Provinz Padua in der Region Venetien. Das Robert Koch-Institut (RKI) stufte bislang zudem Regionen in China, Südkorea und dem Iran als Risikogebiete ein.
Südtirol reagierte mit Unverständnis auf die Einstufung als Coronavirus-Risikogebiet. Nach Angaben einer Sprecherin des Landeshauptmanns Arno Kompatscher hat Südtirol bisher nur zwei Infektionsfälle registriert. Unterdessen hat auch der Vatikan einen ersten Coronavirus-Fall vermeldet.
EU-Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides sagte, in den kommenden Wochen sei in den EU-Staaten mit einem raschen Anstieg der Fallzahlen zu rechnen. Dies werde zum Test für die Gesundheitssysteme in der EU. Sie appellierte an die Bürger, Hygienemaßnahmen einzuhalten, und dankte dem medizinischen Personal.
- 1
- 2
Lesen Sie auch
-
Corona-Epidemie Spahn: „Die nächsten Tage und Wochen werden herausfordernd“ »
-
Corona-Stresstest Risiko und Chance: Spahn und das Virus »
-
Virus-Schutzausrüstung Deutsche Exportauflagen beschäftigen EU »
-
ZDF Umfrage zu Corona: Mehrheit findet Maßnahmen ausreichend »
Neuere Artikel zum Thema
-
Schutzmasken/Beatmungsgeräte Bund kauft Medizinausrüstung im Wert von 163 Millionen Euro »
-
Multiple Sklerose, Rheuma & Co. Covid-19: Handlungsempfehlungen für Risikogruppen »
-
Sicherheitsmaßnahmen Treuhand und Apobank sagen Seminare ab »
-
Corona-Krise RKI-Präsident: Schutzkleidung für Ärzte und Pflegekräfte »
-
Betriebsunterbrechung Chef in Quarantäne: Wer zahlt bei Corona-Schließung? »
-
Todesfälle durch SARS-CoV-2 Erster Deutscher stirbt an Covid-19 »
-
Eindämmung von SARS-CoV-2 Spahn: Großveranstaltungen meiden »
-
Coronagipfel bei Spahn Desinfektionsmittel: „In wenigen Tagen in den meisten Apotheken verfügbar“ »
-
Kampf gegen Coronavirus Italien riegelt Norden ab »
- Wie hoch ist das Infektionsrisiko? Übertragungswege: Kitas riskanter als Schulen »
- VISION.A Webinar Corona-Testzentren: Bloß nicht zu klein denken! »
- 45.000 zusätzliche Impfungen Hamburg: Kranke zu Corona-Impfung in Arztpraxen gerufen »
Mehr aus Ressort
- Neue Wirkstoffkandidaten identifizieren Repurposing: Bekannte Wirkstoffe gegen Sars-CoV-2? »
- Leicht erhältlich Schnelltests online kaufen »
- Studie aus England Senioren: Biontech und AstraZeneca schützen gleich gut »
APOTHEKE ADHOC Debatte