Zahngesundheit

„Mangelhaft“ für Biorepair und Dr. Hauschka

, Uhr aktualisiert am 24.10.2013 16:26 Uhr
Berlin -

Stiftung Warentest hat sich bereits zum zweiten Mal in diesem Jahr Zahncremes vorgenommen: In der aktuellen Ausgabe des Verbrauchermagazin wurden 19 sensitive Zahnpasten untersucht. Die beiden Apothekenprodukte „Biorepair milde Zahncreme“ von Dr. Wolff* und „Dr. Hauschka Med Sensitiv Sole“ von Wala sind mit der Note 5 durch den Test gefallen – weil sie kein Fluorid enthalten.

Aus Sicht der Stiftung Warentest ist Fluorid „unverzichtbar in Zahnpasten“. Es schütze vor Karies und härte den Zahnschmelz. Produkte, die kein Fluorid enthielten, wurden insgesamt nur mit „mangelhaft“ bewertet – so auch die Zahncremes von Dr. Wolff und Wala. Stiftung Warentest kritisiert, die Zahnpasten böten keine ausreichende Kariesprophylaxe.

Diese Auffassung teilt Wala nicht: „Vielmehr zeigen unsere langjährigen Erfahrungen, dass keine Notwendigkeit für eine generelle Fluoridzugabe besteht und eine wirksame Kariesprophylaxe auch ohne Fluorid erzielt werden kann“, so ein Sprecher des Unternehmens. Die übermäßige Aufnahme von Fluorid könne besonders bei Kindern jedoch zu Dentalfluorose führen und sich negativ auf die neuronale Entwicklung auswirken.

Eine zusätzliche Supplementierung solle erst dann erfolgen, wenn tatsächlich eine Unterversorgung ärztlich festgestellt worden sei. Aus diesen Gründen „lehnen wir eine standardisierte Gabe von Fluoriden über Zahncremes grundsätzlich ab“, so der Sprecher.

Bei Dr. Wolff ist man überzeugt: „Es geht um fluoridhaltige Zahnpasten, darum gehören wir im Prinzip nicht in so einen Test.“ Der Verzicht auf Fluorid sei eine grundsätzliche Entscheidung. „Wir setzen auf Hydroxylapatit“, so eine Sprecherin.

Bei Stiftung Warentest war besonders dieser Inhaltsstoff kritisiert worden: „Zink-Carbonat-Hydroxylapatit reagiert mit fast allen in Zahnpasten verwendeten Fluoriden so, dass sie inaktiv werden; sie verlieren ihre kariesvorbeugende Wirkung“, schreiben die Autoren.

Aus Sicht der Stiftung Warentest sollten Zahncremes für Menschen mit freiliegenden Zahnhälsen einen niedrigen Abrieb haben – Verbraucher sollten dies von einem Sensitivprodukt erwarten können. Punktabzüge gab es daher, wenn die Zahncremes einen mittleren Abrieb hatten, wie zum Beispiel „Oral-B Sensitive mit Fluorid“ (Gesamturteil „befriedigend“) von Procter & Gamble (P&G).

Sehr niedriger Abrieb führte allerdings auch zu Abwertungen, etwa bei „Elmex sensitive mit Aminfluorid“ (Gesamturteil „gut“) von Gaba: Die Tester kritisierten, dass die Zahncreme Verfärbungen nur ausreichend entferne. Von den Apothekenprodukten schnitt „Sensodyne Fluorid“ von GlaxoSmithKline am besten ab und erhielt die Note 1,7 (gut).

* Anmerkung der Redaktion: In einer früheren Version dieses Artikels hieß es, die Zahncreme „Biorepair milde Zahncreme“ sei von Dr. Theiss. Tatsächlich ist diese Zahncreme ein Produkt von Dr. Wolff. Die Zahncreme „Lacalut extra sensitive“ von Dr. Theiss hat mit „gut“ abgeschnitten. Wirbitten,diesenFehlerzu entschuldigen.

Newsletter
Das Wichtigste des Tages direkt in Ihr Postfach. Kostenlos!

Hinweis zum Newsletter & Datenschutz

APOTHEKE ADHOC Debatte