Staatsanwaltschaft: Anonyme Anzeigen gegen Zytoservice APOTHEKE ADHOC, 17.12.2019 15:47 Uhr
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Großer Bedarf: Beamte tragen Kartons für sichergestellte Beweise in eines der durchsuchten Objekte der Razzia gegen Zytoservice am Dienstag. Foto: TV News Kontor
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Durchsucht wurden Objekte in Hamburg (hier Zytoservice), Schleswig-Holstein und Niedersachsen. Foto: Michael Arning
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Mindestens 8,6 Millionen Euro Schaden sollen allein der Techniker Krankenkasse entstanden sein. Foto: TV News Kontor
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Es ist die größte Razzia zu Wirtschaftsdelikten, die die Staatsanwaltschaft Hamburg jemals angeordnet hat. Foto: Michael Arning
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Die Ermittlungen richten sich gegen Verantwortliche der Alanta-Gruppe. Foto: Michael Arning
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Zum Verbund gehören zahlreiche Tochterfirmen. Foto: Michael Arning
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Durchsucht wurde auch die Zentrale in der Warburgstraße. Foto: Michael Arning
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Hunderte Kartons wurden ins Gebäude getragen. Foto: Michael Arning
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Ein Ende der Durchsuchung war am Nachmittag nicht in Sicht. Foto: Michael Arning
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Ein Großaufgebot war vor Ort. Foto: Michael Arning
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Die Ermittler durchsuchen Akten und Computer. Foto: Michael Arning
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Seit 9 Uhr morgens wurden mehrere Standorte durchsucht. Foto: Michael Arning
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Hunderte Polizisten waren im Einsatz. Foto: Michael Arning
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Gleich mehrere Mannschaftwagen hielten vor der Zentrale. Foto: Michael Arning
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Bei Zytoservice warten Polizisten auf ihren Einsatz. Foto: TV News Kontor
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Mitarbeiter und Schaulustige warteten vor dem Eingang. Foto: Michael Arning
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420 Polizisten und ... Foto: Michael Arning
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... sechs Staatsanwälte sind im Einsatz, ... Foto: Michael Arning
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... darunter Spezialkräfte der Beweisnahme und Festnahmeeinheit (BFE). Foto: Michael Arning
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Mit Blaulicht ging es zu den Einsatzorten. Foto: TV News Kontor
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47 Durchsuchungsbeschlüsse wurden vollstreckt. Foto: Michael Arning
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An 36 verschiedenen Anschriften wird nach Beweisen gesucht. Foto: Michael Arning
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Ziel sei ein großer Aufschlag, um alle Beweise sichern und dann umfassend auswerten zu können, erklärt eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft. Foto: Michael Arning
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Insgesamt haben es die Beamten auf 14 Personen abgesehen. Foto: Michael Arning
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Drei von ihnen sind Apotheker, neun sind Ärzte. Foto: Michael Arning
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Zwei der drei Apotheker sind laut Polizeiangaben in leitenden Funktionen. Foto: Michael Arning
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Drei der Beschuldigten wurden in ihren Büroräumen in der Warburgstraße im zentral gelegenen Stadtteil Rotherbaum angetroffen. Foto: Michael Arning
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Mehreren leitenden Personen von Zytoservice wird vorgeworfen, „jeweils gewerbsmäßig und als Mitglied einer Bande“ gehandelt zu haben. Foto: Michael Arning
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Hunderte Kisten – groß und klein – kamen zur Beweissicherung zum Einsatz. Foto: Michael Arning
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Nach der Sicherstellung der Beweise beginnt die Arbeit für die Ermittler nun erst. Foto: Michael Arning
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Die Beamten müssen mutmaßliche Strohmannkonstrukte und Korruptionsnetzwerke durchsteigen, um den Apothekern und Ärzten illegale Machenschaften nachzuweisen. Foto: Michael Arning
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Der Anfangsverdacht lautet auf Bestechung und Bestechlichkeit im Gesundheitswesen. Und die Summe ist beachtlich. Foto: Michael Arning
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Und dabei handele es sich nur um den Schaden, der der Techniker Krankenkasse entstanden ist. Foto: Michael Arning
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Die Ärzte sollen Vorteile dafür angenommen haben, dass sie Patienten systematisch mit Krebsmedikamenten aus den beschuldigten Zytobetrieben behandelt haben. Foto: Michael Arning
Berlin - 420 Polizisten, sechs Staatsanwälte, 47 Durchsuchungsbefehle an 36 Adressen: Die Staatsanwaltschaft Hamburg hat heute Morgen das ganz große Besteck herausgeholt. Die größte Razzia, die die dortige Wirtschaftsstaatsanwaltschaft je angeordnet hat, läuft noch. Die Beamten haben bereits hunderte Kisten an Beweismaterial aus Apotheken, Praxen und Büros geschleppt. Langsam kommen mehr Details zu den Ermittlungen ans Licht.
In der Aktion heute Morgen kulminierten zwei Jahre Ermittlungsarbeit von Polizei und Staatsanwaltschaft. 2017 hatte jemand die mutmaßlichen Machenschaften von Zytoservice verpfiffen: Bei der Hamburger Polizei waren zwei anonyme Strafanzeigen eingegangen, die die Ermittlungen ins Laufen brachten. Seit Anfang 2018 ermittelte dann auch die Staatsanwaltschaft. Die dementiert im gleichen Atemzug die Meldungen, dass es einen Zusammenhang zu den Recherchen des Investigativjournalisten Oliver Schröm von der ARD-Sendung Panorama gibt: „Unsere Ermittlungen haben mit Herrn Schröms Arbeit nichts zu tun“, so eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft.
Im Mittelpunkt der Affäre steht Zytoservice, Platzhirsch der Branche. Deren mittlerweile in Alanta umbenannte Muttergesellschaft gehört seit 2014 die SKH Stadtteilklinik Hamburg. Die Staatsanwaltschaft wirft den Beschuldigten nun vor, die Klinik nur zu dem Zweck gekauft zu haben und zu betreiben, um darüber Medizinische Versorgungszentren (MVZ) im ganzen Bundesgebiet zu betreiben und Abrechnungsbetrug zu begehen. Die Klinik hatte 2017 offiziell nur einen Umsatz von einer Million Euro – Zytoservice gab damals schon an, dass es bei dem Geschäftsbereich nicht um die Umsätze gehe, sondern um das strategische Ziel, einen „umfassenden Dienstleister in der speziellen Gesundheitsversorgung“ aufzubauen.
Diese umfassenden Dienstleistungen sahen nach Ansicht der Ermittler aber anders aus als öffentlich dargestellt: So habe sich Zytoservice über die Konstruktion mit dem Krankenhaus die Kontrolle über das Verordnungsverhalten der in den MVZ beschäftigten Ärzte gesichert, um sich so ein Monopol aufzubauen. Zu Beginn der Ermittlungen Ende 2017 gehörten zur SKH Stadtteilklinik elf MVZ, darunter welche in München, Düsseldorf, Hannover und Ulm.
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