Skandal um Zytoservice

Alanta weist Betrugsvorwurf zurück

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Vorwürfe gegenstandslos: Bei Zytoservice/Alanta weist man die Anschuldigung des Abrechnungsbetrugs zurück.Foto: Michael Arning
Berlin -

Zwei Tage nach der Razzia meldet sich Alanta, die Muttergesellschaft von Zytoservice, zu Wort. Die im Raum stehenden Vorwürfe seien gegenstandslos. Das Geschäftsmodell stehe „in vollständigem Einklang mit geltenden Gesetzen“. Insbesondere seien sämtliche Medizinische Versorgungszentren (MVZ) durch gesetzlich vorgegebene Genehmigungsverfahren bestandskräftig zugelassen worden.

„An erster Stelle steht für uns die qualitativ hochwertige Versorgung aller Patienten, die zu jeder Zeit von uns gewährleistet war und auch in Zukunft gewährleistet ist“, schreibt Alanta in einer Stellungnahme. „Wir legen Wert auf die Feststellung, dass alle Onkologen eine gesetzlich garantierte Therapiefreiheit haben. Wir haben zu keinem Zeitpunkt in diese Therapiefreiheit eingegriffen und niemanden angehalten, dieses zu tun.“

Die an die SKH Stadtteilkinik Hamburg angebundenen MVZ seien medizinisch vollständig unabhängig. „Wir sind davon überzeugt, dass die Ärzte und das medizinische Personal ihre Patienten nach den aktuell gültigen Therapieleitlinien bestmöglich versorgen.“

MVZ seien einer der Eckpfeiler der ambulanten Patientenversorgung – und politisch gewollt: In Deutschland gebe es heute mehr als 3000 MVZ in unterschiedlichen medizinischen Disziplinen und verschiedener Trägerschaft. „Dementsprechend halten wir alle jetzt im Raum stehenden Vorwürfe für gegenstandslos und weisen sie ausdrücklich zurück. Wir werden uns dazu mit der Staatsanwaltschaft und den zuständigen Behörden austauschen. Wir sind überzeugt, dass wir die Vorwürfe in diesem Sinne vollständig ausräumen können.“

„Zum heutigen Zeitpunkt können wir nicht erkennen, inwiefern durch die Versorgung der Patienten in unseren MVZ ein wirtschaftlicher Schaden entstanden sein sollte. Auch diesen Sachverhalt werden wir mit den zuständigen Behörden und den
Krankenkassen klären.“

Alanta verfügt laut Stellungnahme über Compliance-Richtlinien. „Es gibt zum heutigen Zeitpunkt keine Hinweise darauf, dass in unseren Unternehmen gegen diese Richtlinien verstoßen wurde.“ Vielmehr sei Compliance „gelebte Praxis“.

Die Hamburger Staatsanwaltschaft ermittelt gegen drei Apotheker sowie neun Ärzte und zwei Manager wegen Bestechung und Bestechlichkeit im Gesundheitswesen im besonders schweren Fall sowie bandenmäßigen Abrechnungsbetrugs. Den Beschuldigten drohen jahrelange Haftstrafen.

Am Dienstag wurden insgesamt 58 Objekte durchsucht, etwa 480 Beamte waren im Einsatz. Es wurden rund 1000 Kartons mit Unterlagen und rund 100 Mobiltelefone, PCs und Speicherkarten zur Auswertung sichergestellt. Als Gesamtschaden werden von der Behörde mindestens 8,6 Millionen Euro angegeben.

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