Spende in Brasilien übergeben

Projekt in Favela: Apotheker hilft Waisenkindern

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Berlin -

Bereits seit vielen Jahren unterstützt Apotheker Erik Tenberken nicht nur Projekte vor Ort in Köln, sondern auch ein Projekt in den Favelas von Rio de Janeiro ist ihm ans Herz gewachsen. Anlässlich seiner 30-Jahr-Feier im April 2023 wollte der Inhaber keine Geschenke, sondern lieber Spenden für seine drei Herzens-Projekte. Nun war er selbst in der brasilianischen Metropole unterwegs, um zusammen mit der Kölnerin und gebürtigen Brasilianerin Catherrine LeCleryseine Spende für ihr dortiges Waisenkinder-Projekt offiziell zu übergeben.

Seit mehr als 30 Jahren versorgt Tenberken in der Kölner Birken-Apotheke Patient:innen. Seinen Schwerpunkt hat er auf das Thema Aids-Therapie sowie PrEP gelegt, um hier HIV-Infizierten helfen zu können – und das schon seit Anfang der 1990er Jahre, wo die Behandlung von Aids noch einen ganz anderen Stand hatte. Verbindung nach Brasilien hat er schon länger; dieses Mal war er für drei Wochen da.

„Ich habe auch eine familiäre Bindung nach Brasilien und Freunde dort. Darüber bin ich auch auf dieses Projekt gestoßen.“ Bei den hilfsbedürftigen Kindern handele es sich unter anderem um junge Mädchen, die bereits Mütter sind; viele sind von Drogen gezeichnet. „Wir sind da in der Favela der Favelas gewesen.“ Trotz der dort herrschenden Armut sei Tenberken immer wieder erstaunt, wie lieb die Kinder sind und es erfreut ihn immer wieder, wie toll sie ihn aufnehmen.

So wie auch sonst, war Tenberken auch dieses Mal wichtig, dass die Spende anlassbezogen eingesetzt wird. Bisher waren die Verantwortlichen des Hilfsprojekts immer mit ihrem Privatwagen bei den Kindern. Doch der Platz reichte langsam nicht mehr aus, ein größeres Fahrzeug war notwendig. Also sammelte Tenberken 15.000 Euro für einen kleinen Bus für die Hilfsorganisation. „Jetzt können sie mit den Kindern auch mal zum Arzt fahren“, so Tenberken.

Süßes und Unterstützung für arme Kinder

Zusammen mit der Kölnerin und gebürtigen Brasilianerin Catherrine LeClery sah er den Bus im Einsatz.Foto: Birken-Apotheke Köln

Natürlich sei auch das Thema Sicherheit nicht von der Hand zu weisen, Tenberken habe aber bisher nie Probleme gehabt. Wertsachen sollten aber nicht mit in die Favelas genommen werden. Der Bus wurde zudem bunt angemalt. Somit wüssten auch alle anderen Bewohner:innen der Favela „Finger weg, das ist der Bus für die Kinder.“ So hätten die Helfenden bisher auch nie Probleme gehabt.

Den Bus im Einsatz konnte Tenberken nun auch selbst erleben. „Wir sind zusammen hingefahren. Wir hatten Süßes dabei und einen Clown organisiert.“ Er selbst war schon das zweite Mal vor Ort. „Das war für mich super beeindruckend: „Die haben mich wiedererkannt. Alle waren super lieb und haben sich für alles bedankt. Ich kann auch etwas Portugiesisch, die haben sich toll mit mir unterhalten.“ Auch die verteilten Hot Dogs waren bei den Kindern ein voller Erfolg. „Das ist für die wie Ostern und Weihnachten zusammen.“

Besonders ans Herz gehen dann die jungen Mütter, „die dann kommen und sagen: Bitte kümmert euch um meine Kinder, wenn mir etwas passiert“. Statt in die Kita oder in die Schule gehen die Kinder der Gegend Zigaretten, Kaugummis oder anderes verkaufen. Die äußert schlechten Startvoraussetzungen sind für viele eine Spirale, aus der sie sich nicht mehr befreien können. „Daher hilft das Projekt auch dabei, dass die Kinder möglichst lange in den Schulen gehalten werden.“

Sehen, wo das Geld landet

Auch die brasilianische Hilfsorganisation bedankte sich auf Instagram öffentlich für Tenberkens Engagement: Catherrine Leclery, die schon öfter geholfen hat, „stellte uns dem lieben Erik Tenberken vor, der ein großer Freund und Partner in unserer Mission geworden ist, der mit seinem guten Herzen und seinem Vertrauen in uns versprochen hat, uns zu helfen, unseren Traum zu verwirklichen“. Und nun habe er sein Versprechen eingelöst.

Tenberken wird das Projekt auch weiterhin unterstützen, wie bisher auch mit konkreten Verwendungszwecken. „Damit wir auch sehen, wo das Geld landet. Deshalb wollte ich auch selbst hinfahren.“ Also sammelt er weiter Geld und wird sicher auch bald wieder nach Brasilien fliegen.

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