Pharmaziestudentin sucht Herausforderung

Ninja-Warrior-PhiP: Vom Hörsaal ins Fernsehen

, Uhr
Berlin -

„Ninja Warrior Germany“ zu werden, das ist Ramonas Ziel für dieses Jahr. Die 30-jährige Fast-Apothekerin hat sich bei der RTL-Castingshow beworben und kam in die engere Auswahl. Nun heißt es: Trainieren, trainieren, trainieren – jeden Tag! Zusammen mit ihrem Verlobten, der ebenfalls teilnimmt, bezwingt sie im heimischen Regensburg den Übungs-Parcours – noch fehlt ihr bei mancher Übung die ausreichende Kraft in den Armen. Ramonas Wille ist stark – an diesem Wochenende stellte sie ihr Können beim ersten Castingdurchlauf unter Beweis. Im März folgt das Ergebnis.

Ramona Bergmeister befindet sich zurzeit im praktischen Jahr. Sie hat Pharmazie in Regensburg und Düsseldorf studiert. Vor Beginn ihrer Schicht findet man sie zurzeit häufig im Fitnessstudio: „Ich gehe oft morgens vor der Arbeit trainieren, das ist dann so gegen 5 oder 6 Uhr. Ich mag es, so früh zu trainieren, da es dann für den Tag erledigt ist.“ Die junge Pharmazeutin ist sehr diszipliniert – das Ziel ist klar: Sie will gewinnen! Doch sie weiß um die große Konkurrenz bei der TV-Show. „Im letzten Jahr waren schon echt ‚Hammer-Frauen‘ dabei!“ Durch hartes Training möchte sie beim Parcour bestehen.

Die Show

„Ninja Warrior Germany“ ist ein TV-Format, in dem Menschen scheinbar unmögliche Hindernisse meistern, Frauen und Männer treten gegeneinander an. Für Männer und Frauen gilt der gleiche Parcours, jedoch gibt es am Ende zwei Sieger: Neben „The last man standing“ gibt es auch „The last woman standing“. Der Parcour verlangt den Teilnehmern alles ab: Kraft, Koordination, Flexibilität und Ausdauer. Deshalb variiert Ramona ihre Trainingsinhalte: „Ich finde, wenn man nur Krafttraining macht, wird man so unflexibel. Deshalb baue ich immer wieder Yoga-Elemente mit ein.“

Aktuell macht ihr die sogenannte „Himmelsleiter“ zu schaffen – neben Kraft kommt es hier auf Technik an. Unweit von ihrem Heimatort hat sie die Chance, alle Elemente im Nachbau zu absolvieren: Eine ehemalige Teilnehmerin der Show hat in einer alten Lagerhalle den Parcours aus der Sendung nachgebaut.

Am Ende winkt ein Preisgeld von 300.000 Euro für den Gewinner – da ihr Verlobter ebenfalls teilnimmt, ergibt sich eine doppelte Gewinnchance, scherzt Ramona. Doch sie weiß auch: Die Konkurrenz bei den Männern ist weitaus höher, ob ihr Partner es schwerer haben wird, werden die Castings zeigen.

Die Castings

Bewerben tun sich viele – ausgewählt werden nur wenige. „Wer teilnehmen möchte, der reicht Videos oder Fotos von seinen sportlichen Leistungen ein“, berichtet Ramona. Sie selbst hat sich mit mehreren Fotos beworben. Mehr als 20.000 Anfragen gingen beim Fernsehsender ein. Nach einer gründlichen Vorauswahl wurden 2000 Sportler zum Casting eingeladen – darunter auch Ramona und ihr Verlobter. „Ich habe mich quasi heimlich beworben. Mein Verlobter wusste anfangs nichts davon“, gesteht sie. Sie selbst habe gar nicht damit gerechnet, dass ihre Bewerbung ausreichen würde, um bei den Castings eingeladen zu werden. „Umso schöner ist, dass wir beide zu den Castings eingeladen wurden und das sogar zum selben Termin.“ So können beide die geforderten fünf Übungen gemeinsam trainieren. „Wir motivieren uns gegenseitig.“

Zu den Übungen, die gemeistert werden müssen, gehören Boxjumps und Liegestütze auf Zeit – je mehr Wiederholungen in einer vorgegebenen Zeit geschafft werden, desto höher fällt das Ranking aus. Weiterhin ist Balance gefragt: Mit einem Medizinball in den Händen muss eine Strecke auf dem Schwebebalken gelaufen werden. Auch Hochsprung gehört zu den Dingen, die bewertet werden: Aus dem Stand so hoch hüpfen wie man kann – Ramona schafft aktuell gute 80 cm und möchte bis zum Casting im März auf 100 cm kommen. Um die Kraft in den Armen zu testen, müssen alle Bewerber einen Hangel-Parcour bestreiten. „Als ich das erste Mal den Parcours absolviert hatte, merkte ich, wie mir noch Kraft in den Armen fehlte“, erinnert sich die Studentin. Doch am meisten Sorge macht ihr die Himmelsleiter: „Ich bin schon gut trainiert, doch diese Übung macht mir noch ein wenig Probleme.“ Ihre Fortschritte hält Ramona unter anderem bei Instagram fest.

Schafft sie das Casting gehört sie zu den 200 Besten und kommt in die Show. Dann wird es weitergehen mit dem harten Training: „Momentan steht eigentlich jeden Tag Training an. Ohne die Vorbereitung auf die Show komme ich aber auch auf fünf Trainingseinheiten die Woche.“

Frauen gegen Männer

Das Verhältnis von Frauen zu Männern, so berichtet Ramona, ist sehr unausgeglichen. In einem Casting in Köln kamen auf 100 männliche Bewerber nur 10 Frauen. Da für beide der gleiche Parcours gilt, kürt die Sendung zumindest zwei Sieger. Obwohl Frauen als weniger stark gelten und eine geringere Gesamtmuskelmasse besitzen, meistern die weiblichen Teilnehmer die Hindernisse gut. „Nur Muskeln reichen nicht aus.“ Die besten männlichen Teilnehmer sind nicht die mit den großen Muskelbergen.

Pharmazie und Sport

Bereits vor der Entscheidung zur Teilnahme an dem TV-Format gehörte Sport zu Ramonas Alltag. Jetzt, wo sie wieder gemeinsam mit ihrem Verlobten wohnt, kann sie Sport, Arbeit und Partnerschaft besser vereinen.

„Ich arbeite in einer Centerapotheke mit überwiegend älteren Kunden. Die Beratung macht mir wirklich Spaß, auch wenn sie zu Beginn meines PJ ab und an noch herausfordernd ist.“ Ramona gefällt der Beruf. „Aktuell arbeite ich mich in unser AMTS-Programm ein. Das Medikationsmanagement ist eine Aufgabe, die mich interessiert. Gerade ältere Menschen sind mit der Einnahme ihrer zahlreichen Arzneimittel oftmals überfordert.“ Der Mix aus Pharmazie und Sport schein für sie optimal, so birgt 2020 gleich zwei Herausforderungen für sie: Ninja Warrior Germany und das dritte Staatsexamen.

Newsletter
Das Wichtigste des Tages direkt in Ihr Postfach. Kostenlos!

Hinweis zum Newsletter & Datenschutz

Lesen Sie auch
Neuere Artikel zum Thema
Mehr zum Thema
„Jeder Enttäuschung geht eine Erwartung voraus“
Paartherapie für OHG-Apotheker
Wegen Störung: Kein Antibiotikum fürs Kind
E-Rezept: Apotheker fordert Anschubfinanzierung

APOTHEKE ADHOC Debatte