Wiedereröffnung im Februar

Lindow: Eine Stadt rettet ihre Apotheke

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Lindow -

Die einzige Apotheke in der Gemeinde Lindow im Norden Brandenburgs musste im Sommer vergangenen Jahres ihre Türen dauerhaft schließen, Inhaberin Silke Hollatz-Herzberg konnte keinen Nachfolger finden. Doch die Stadt setzte alle Hebel in Bewegung, um den Apothekenstandort zu erhalten – mit Erfolg.

Inhaberin Hollatz-Herzberg hatte die Apotheke ursprünglich verkaufen wollen, doch wie in vielen anderen Kommunen in Deutschland stellte sich die Suche nach einem geeigneten Nachfolger als äußerst schwierig heraus. Zu den Hintergründen der Schließung wollte sie sich nicht äußern. Die Schließung sei daher nicht überraschend gewesen, erklärte der Amtsdirektor von Lindow.

Förderung durch die Stadt

Um den Standort zu erhalten, seien politisch alle Hebel in Bewegung gesetzt worden: Zunächst leider ohne großen Erfolg. Im Sommer des letzten Jahres musste die Apotheke ihre Türen schließen – ohne einen Nachfolger. Auch die Stadtverordnete Maria Heinze (CDU) habe sich intensiv bemüht, um Apotheker:innen aus der Region zu gewinnen. Bürgermeister Udo Rönnefahrt (parteilos) sprach in der Presse vor der geschlossenen Apotheke. Im September brachte die CDU-Fraktion einen Antrag in der Stadtverordnetenversammlung ein.

Die CDU-Fraktion beantragte 10.000 Euro zur Förderung des Apothekenstandortes Lindow. „Die Sicherstellung der medizinischen Versorgung vor Ort ist von essenzieller gesellschaftlicher Bedeutung“, heißt es in dem Antrag. Die Mittel sollten zur Ansprache neuer Interessenten genutzt werden, jedoch nicht als Fördermittel für einen zukünftigen Betreiber. Denn für die CDU-Fraktion ist klar: Eine verlässliche Versorgung ist nur mit einer Apotheke vor Ort möglich. In ihrer Begründung verweisen sie unter anderem auf die Notfallversorgung und die Beratungsleistungen vor Ort.

Hollatz-Herzberg hatte sich bereit erklärt, die Mietzahlungen weiter zu übernehmen, bis ein Interessent gefunden wird. Und das gelang schließlich: Zwei engagierte Apotheker stellten sich den Stadtverordneten vor und bekundeten ihr Interesse an der Übernahme.

Neueröffnung am 24. Februar

Am 6. Januar überreichte Hollatz-Herzberg den Schlüssel der Linden Apotheke an die neue Inhaberin, Dorothee Hartmann. Eine Betriebserlaubnis wurde bereits beantragt, deren Genehmigung wird jedoch einige Wochen in Anspruch nehmen. Ziel ist es, die Apotheke am 24. Februar unter dem neuen Namen „Lindow Apotheke“ zu eröffnen.

„Im Namen des Amtes Lindow möchte ich Frau Apothekerin Dorothee Hartmann und ihrem Team einen erfolgreichen Start wünschen und versichere Ihnen jeglich mögliche Unterstützung“, erklärte der Amtsdirektor in einem Statement. Auch bei der ehemaligen Besitzerin Hollatz-Herzberg bedankte er sich, die ohne persönliche finanzielle Gegenleistung die Apotheke aufrechterhielt. Dass eine Apotheke wiedereröffnet werden könne, sei keine Selbstverständlichkeit, betonte er mit Verweis auf den bundesweiten Abwärtstrend. „Das gemeinsame Engagement für den Apothekenstandort hat sich gelohnt.“

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