Kriminalität

Drei Einbrüche und ein Urteil

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Berlin -

Apotheken sind ein beliebtes Ziel für Gangster, Gauner und Ganoven: In dieser Woche versuchten Einbrecher, sich Zutritt in Apotheken bei München, in Darmstadt und Kempen zu verschaffen – teils mit, teils ohne Erfolg. Die Kriminalpolizei sucht in allen Fällen noch nach Hinweisen. In Marbach hingegen wurde ein Urteil verkündet: Das Amtsgericht verurteilte einen Apotheken-Randalierer und Rezeptfälscher zu sechs Monaten Haftstrafe auf Bewährung.

In der Nacht zum Dienstag scheiterten Einbrecher daran, in eine Apotheke in einem Darmstädter Einkaufszentrum zu gelangen. Gegen 4.45 Uhr versuchten die bislang unbekannten Tatverdächtigen, mit einem Stemmeisen die Eingangstür aufzubrechen. Dabei verkeilte sich die Tür. Die Täter brachen den Einbruchsversuch ab und hinterließen eine beschädigte Tür.

In Baldham bei München brachen unbekannte Verdächtige in der Nacht vom Dienstag auf Mittwoch in eine Apotheke ein. Sie hebelten ein Fenster auf und durchsuchten die Räume. Die Einbrecher verursachten nicht nur Sachschaden, sondern flohen zudem mit einer Beute im Wert von circa 250 Euro.

Einen Einbruch gab es in der gleichen Nacht auch in Kempen: Unbekannte Einbrecher hatten die Zugangstür zu einer Apotheke aufgehebelt und die Räume durchsucht. Sie stahlen einen Tresor, in dem sich Bargeld sowie Dokumente und Medikamente befanden.

Während in diesen Fällen noch die Ermittlungen laufen, fallen woanders bereits Urteile: Im Marbacher Amtsgericht räumte am Dienstag ein Angeklagter alle Vorwürfe ein. Er hatte versucht, mit gefälschten Rezepten an Psychopharmaka zu gelangen.

Im September 2014 ging der 28-jährige Student in die Apotheke der Gemeinde Erdmannhausen bei Ludwigsburg. Mit einem aus dem Internet ausgedruckten Rezept und einer gefälschten Unterschrift versuchte er, Arzneimittel einzulösen. Der Apothekeninhaber kam ihm aber auf die Schliche und rief die Praxis an, die den Rezeptfälscher dann entlarvte. Angesprochen auf die versuchte Straftat schubste der Student eine Apothekerin gegen die Wand und trat ihr gegen den Knöchel. Dem Inhaber biss der Mann dreimal in die Hand, um an das falsche Rezept zu kommen. Die Frau erlitt Prellungen, der Mann Bisswunden. Der Randalierer selbst brach sich einen Arm.

Der Mann soll wegen der Entzugserscheinungen nicht gewusst haben, was er tat. Er bedauerte den Vorfall. Zuvor wurde er bereits wegen Urkundenfälschung von Rezepten in zehn Fällen zu einer Geldstrafe verurteilt. Die Strafe wurde zur sechsmonatigen Bewährung ausgesetzt – laut Richterin aber das letzte Mal.

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