Warten auf Comirnaty

Apotheken in den Startlöchern

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Berlin -

Die Apotheken warten gespannt auf die ersten Corona-Impfstoffe. 48 Dosen sollen heute in der Apotheke am Bürgerplatz in Erftstadt in Nordrhein-Westfalen eintreffen. Insgesamt versorgt der Filialverbund von Laura Abels mit drei Betrieben acht Praxen mit Covid-19-Impfstoffen. Der Start dürfte angesichts der Urlaubszeit ruhig verlaufen.

In der Woche nach Ostern beginnen bundesweit 35.000 Arztpraxen mit Corona-Schutzimpfungen. In den ersten beiden Wochen werden laut Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) jeweils 940.000 Impfdosen des Herstellers Biontech durch Apotheken an die Arztpraxen ausgeliefert. Zunächst wird Comirnaty von Biontech geliefert, Ende April sollen auch die Impfstoffe der Hersteller AstraZeneca und Johnson&Johnson (J&J) in den Arztpraxen verimpft werden.

Abels hat sich mit ihrem Team auf die Impfstoffauslieferung an die Praxen vorbereitet. Im Team wurde eine Approbierte als Verantwortliche für den Ablauf bestimmt. „Sie hat Aufgaben an PTA weiterverteilt“, sagt die Apothekerin. Wann die Noweda heute den Covid-19-Impfstoff anliefert, weiß Abels nicht. „Wir stehen in den Startlöchern. Ich hoffe, dass wir die Dosen heute gleich weiter an die Praxis geben können.“ Andere Apotheken rechnen im Laufe des Nachmittags mit der ersten Lieferung.

Zum Start werde sie nur eine Praxis versorgen. Die anderen seien noch im Urlaub. Abels geht davon aus, dass sie die Impfstoffe in den Kühlkisten direkt an den Arzt weitergibt. Erreiche sie die Lieferung nach den Öffnungszeiten der Praxis, könne dort auch angerufen werden. Wird erst morgen ausgeliefert, sei in allen Kühlschränken ihrer drei Apotheken genug Platz. Momentan lagern dort Insuline, andere Impfstoffe und Augentropfen. „Ich habe schon darüber nachgedacht, pro Apotheke einen weiteren Kühlschrank anzuschaffen.“

Die Impfstoffbelieferung sei routiniert, sagt Abels. Die Praxismitarbeiter:innen hätten vergangene Woche telefonisch mitgeteilt, wie viele Dosen sie benötigten. „Wir haben dann unproblematisch mit PZN über die MSV3-Schnittstelle beim Großhandel bestellt. Wir können unsere gut geplanten und eingespielten Lieferwege benutzen.“

Die Apothekerin bietet den Praxen einen weiteren Service an. Sie hat zwei Mitarbeiterinnen bestimmt, die die Ärzteteams über die Aufbereitung der Impfstoffe informieren soll. Diese „Kurz-Anleitung“ ist nicht in der Vergütung eingepreist. „Es ist ein besonderer Service für unsere Ärzt:innen“, sagt Abels. Die Apotheken erhalten 6,58 Euro netto pro Vial Corona-Impfstoff. Das Honorar könne sie noch nicht beurteilen, da der Aufwand noch nicht einschätzbar sei, sagt sie. „Wir freuen uns, zu zeigen, dass unsere Strukturen und Wege sinnvoll und wichtig für die Versorgung der Bevölkerung mit Impfstoffen ist.“

 

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