Generikahersteller

Rabattverträge: Von Hexal zu Aristo

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Berlin -

Vom Vertrieb zu Ausschreibungen. Der Generikahersteller Aristo hat einen neuen Tender-Chef: Markus Reker verantwortet seit April die Ausschreibungen des Berliner Unternehmens. Der Betriebswirt war zuletzt bei Hexal als Regionalvertriebsleiter tätig.

Reker wird bei Aristo auch den neugeschaffenen Bereich Market Access aufbauen und verantworten. Das Berliner Unternehmen will damit unter anderem die Zusammenarbeit mit Krankenkassen und gesundheitspolitischen Organisationen verstärken. Aristo-Chef Stefan Koch und Reker kennen sich aus der gemeinsamen Zeit bei Hexal. Der 39-Jährige wechselte 2004 nach dem Studium als Trainee im Bereich Marketing & Vertrieb nach Holzkirchen.

Für Hexal baute er das Key Account Management für den Bereich Großhandel auf. Ende 2008 übernahm er die Leitung und wechselte 2011 ins Apothekengeschäft. Seit Mitte 2016 leitete Reker den Vertrieb für die Region Süd-Ost. „Nach 14 Jahren in verschiedenen Funktionen im Apothekenmarkt mit spannenden Themen, interessanten Geschäftspartnern und starken Netzwerken, hat es mich gereizt, nun bei Aristo einen neuen und strategischen Bereich auszubauen“, sagt er.

Reker löst Sascha Rauschke ab. Der Betriebswirt war von 2005 bis 2010 als kaufmännischer Leiter bei dem 2009 von Aristo übernommenen Hersteller Esparma tätig. Nach der Übernahme der Firma mit Sitz in Osterweddingen bei Magdeburg wechselte er zum Berliner Mutterunternehmen. Seit 2016 verantwortete er den Bereich Ausschreibungen und das internationale Geschäft. Künftig wird er sich ausschließlich auf das Ausland konzentrieren.

Aristo wurde 2008 gegründet, nachdem das dreijährige Wettbewerbsverbot abgelaufen war, zu dem sich die Strüngmann-Familie beim 6 Milliarden Euro schweren Verkauf von Hexal an Novartis verpflichtet hatten. Der Berliner Hersteller geht auf mehrere Unternehmen zurück – wie etwa die bereits 2001 übernommene Hildener Firma Lindopharm des Privatgroßhändlers „von der Linde“. 2006 wurde das Berliner Traditionsunternehmen Steiner Arzneimittel (Sedariston, Sogoon) gekauft, im Sommer desselben Jahres folgte Pharma Wernigerode (Kamillan, Parodontal, Imidin). Mit Rabattverträgen erzielte Aristo einen großen Wachstumsschub; die Firmengruppe ist heute bei allen großen Kassen vertreten.

Insgesamt hat die Firmengruppe vier Produktionsstandorte, zwei in Berlin, einen in Hilden und einen in Wernigerode. Dazu kommt der 2011 von Grünenthal übernommene spanische Lohnhersteller Laboratorios Medicamentos Internacionales (Medinsa). Hierzulande wurde Anfang des Jahres bei Esparma der Rotstift angesetzt. 60 Stellen wurden beim dem Pharmalogistiker und Verblisterer gestrichen, da der Mutterkonzern die Fertigung der Blister auf andere Standorte verlegt.

Für das Deutschlandgeschäft ist seit Mitte 2017 als Geschäftsführer John Kriwet tätig. Koch hat wegen der Internationalisierung den Bereich inklusive Marketing und MedWiss abgegeben, für den Vertrieb bleibt der Apotheker weiter zuständig. In der Geschäftsführung sind außerdem Anton Karremann (Finanzen), Dr. Kristian Ruepp (Geschäftsentwicklung/Zulassung/F&E) sowie Dr. Sabine Brand (Produktion/Qualitätskontrolle). Für das laufende Geschäftsjahr werden Verkaufserlöse von 260 Millionen Euro angestrebt. Insgesamt arbeiten rund 1200 Mitarbeiter für die Firmengruppe, darunter 30 im Apotheken- und 75 im Arztaußendienst.

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