Läusemittel

Parrax: Die Laus in der Kanone

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Berlin -

Läuse haben das ganze Jahr Saison. Auch im Winter sorgen die flügellosen Insekten für Panik am HV. Wird eine Laus oder Nisse entdeckt, sollte schnell mit der Behandlung begonnen werden, denn eine schnelle Ausbreitung ist vorprogrammiert, schließlich legen die Weibchen mehrere Eier pro Tag. Betroffene und pharmazeutisches Personal haben die Qual der Wahl, denn es sind zahlreiche Präparate im Handel. Mit der Parrax Express-Lösung gegen Läuse und Nissen von Altamedics ist ein weiteres Produkt dazugekommen.

Parrax Express-Lösung gegen Kopfläuse ist zu 100 ml in einer Tube erhältlich. Die Menge entspricht einer Anwendung. Das Medizinprodukt enthält Biococidine, das aus dem Öl der Kokospalme gewonnen wird. Die Substanz soll in die Atemwege der Läuse und Nissen eindringen und durch Sauerstoffentzug zu deren Tod durch Ersticken führen. Die Lotion soll auf das trockene Haar so nah wie möglich an der Kopfhaut aufgetragen und anschließend auf dem gesamten Haar und der Kopfhaut gleichmäßig verteilt werden. Anschließend soll die in der Packung enthaltene Schutzhaube aufgesetzt und eine Einwirkzeit von 15 Minuten eingehalten werden. Im Anschluss wird die Haube entfernt, Nissen und Läuse werden mit einem Läusekamm von der Haarwurzel an ausgekämmt und die Haare gewaschen.

Die Lösung ist bereits für Kinder ab einem Alter von drei Monaten geeignet und kann laut Hersteller auch von Schwangeren und Stillenden angewendet werden. Eine zweite Anwendung ist laut Gebrauchsinformation nicht zwingend vorzunehmen. Allerdings sollten nach ein bis zwei Wochen der Kopf erneut auf Nissen und Läuse untersucht werden. Im Falle eines erneuten Kopflausbefalls sollte die Anwendung von Parrax wiederholt werden. Altamedics liefert die Lösung inklusive Schutzhaube, Läusekamm aus Metall und Vordruck für die vorgeschriebene Meldung an Schule oder Kindergarten.

Im Design setzt das Kölner Unternehmen auf knallige Farben und die Laus als Comicfigur. Auf der pinkfarbenen Verpackung sitzt die mintfarbene Laus unter Tränen in einer Kanone – die Lunte brennt bereits. Immerhin trägt sie einen schützenden Helm. Im Hintergrund sind Haare zu sehen.

Den Markt teilen sich aktuell die Dimeticon-haltigen Läusemittel Dimet 20 (Pädia), EtoPril (Dr. Wolff) und Jacutin Pedicul Fluid (Almirall Hermal). Das Silikonöl verfolgt ein physikalisches Wirkprinzip: Der Entschäumer verschließt das Atemsystem der Läuse und Nissen und verhindert ein „Ausschwitzen“ von Wasser – die Tiere ersticken, die Verbreitung wird gestoppt. Allerdings sind für die einzelnen Produkte unterschiedliche Einwirkzeiten einzuhalten. EtoPril muss mindestens acht Stunden einwirken. Für Dimet 20 beträgt die Einwirkzeit nur 20 Minuten, Jacutin Pedicul Fluid kommt mit zehn Minuten aus.

Linicin (Dimeticon/Vitamin E/Mandel-/Aprikosenkernöl, Meda), Licener (Neem-Extrakt, Hennig), Jacutin Pedicul Spray (Allethrin/Piperonylbutoxid, Almirall Hermal), Nyda und Nyda Plus (Dimeticon/Triglyzeride/Jojobawachs, Pohl Boskamp) sind weitere Präparate. Von Nyda gibt es auch eine Express-Variante, die nur zehn Minuten auf dem Kopf verbleiben muss und anschließend ausgespült wird. Weitere Vertreter sind Goldgeist forte (Auszug aus Pyrethrum, Eduard Gerlach), InfectoPedicul (Permethrin, Infectopharm) und Mosquito Med (Mineralöl, Wepa). Die Kopfkrabbler sind jedoch zunehmend resistent gegen Permethrin und Pyrethrum-Auszug.

Krankenkassen übernehmen die Kosten für „Kinder ab sechs Monaten bis zum vollendeten zwölften Lebensjahr und für Jugendliche mit Entwicklungsstörungen bis zum vollendeten 18. Lebensjahr zur physikalischen Behandlung des Kopfhaares bei Kopflausbefall“, heißt es in der Anlage V.

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