Pharmahandelskonzerne

Mähr: Consulting statt Alliance

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Berlin -

Mission completed: Wolfgang Mähr steht nicht mehr auf der Payroll von Stefano Pessina und Ornella Barra. Der ehemalige Gehe-Chef und Celesio-Vorstand hatte seit Anfang 2013 für Alliance Boots gearbeitet und das Großhandelsgeschäft in Westeuropa betreut. Jetzt ist er als freier Berater unterwegs.

Mähr ist als Angestellter ausgeschieden, berät den Konzern aber weiter zu speziellen Themen im Großhandel und Pre-Wholesale. Er wird weiterhin in London arbeiten; sein neues Projekt nennt sich Mähr Consulting. Einen Nachfolger bei Walgreens Boots Alliance (WBA) gibt es nicht; beim Konzern denkt man über weitere Umstrukturierungen nach. Die Kontrolle für das deutsche Geschäft liegt einstweilen bei Juan Guerra, Director of Wholesale and Business Support der Großhandelssparte.

Bei Alliance Boots hatte Mähr auf operativer Ebene die Umstrukturierungen begleitet, die vor allem seit der Übernahme der Anzag angestoßen worden waren. So hatte er beispielsweise mehrere ehemalige Kollegen aus Stuttgart zu Alliance nach Frankfurt geholt, darunter Firmenchef Frieder Bangerter und Vertriebsleiter Jan-Detlef Wohlert.

Der Österreicher war genau der richtige Mann für den Job: Er kennt den westeuropäischen Großhandelsmarkt auf dem Effeff. Nachdem er 2001 die österreichische Genossenschaft Herba Chemosan an der Sanacorp vorbei zu den Stuttgartern gelotst hatte, durfte er das Großhandelsgeschäft in Frankreich und später in Deutschland verantworten. 2006 wurde er als Großhandelschef in den Vorstand des Mutterkonzerns geholt.

Beim britischen Pharmahändler hatte er nur ein halbes Jahr nach seinem Ausscheiden bei Celesio angefangen. Sehr wahrscheinlich war dem heute 56-Jährigen zu Hause in Stuttgart schlichtweg die Decke auf den Kopf gefallen; da kam es gelegen, dass in seinem alten Arbeitsvertrag kein Konkurrenzausschluss vereinbart worden war.

Einen Abschiedscheck gab es trotzdem, denn seine Anstellung bei Celesio war bis 2014 vereinbart. Wie die Financial Times Deutschland (FTD) damals berichtete, sah der Aufhebungsvertrag entsprechend das Zweifache des Jahresgehalts als Abfindung vor. Bei einem Jahresgehalt von 1,07 Millionen Euro wären das demnach 2,14 Millionen Euro.

Für das weltweite Großhandels- und Apothekengeschäft bei WBA ist Barra zuständig. Die Verantwortung für die 8000 Walgreens-Filialen in den USA liegt beim ehemaligen Boots-Chef Alex Gourlay, die Boots-Geschäfte in Großbritannien und Irland betreut Simon Roberts. Mährs Counterpart mit überregionaler Verantwortung in Osteuropa, Italien und Nordafrika war zuletzt Marco Capitani. Die Apothekenkooperation Alphega betreut Caitlin Sorrell.

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