EU erlaubt Gehe/Alliance-Deal Patrick Hollstein, 18.08.2020 11:13 Uhr
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Keine Einwände: Die EU-Kommission hat den Zusammenschluss von Gehe und Alliance durchgewunken. Foto: EC
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Nun muss das Bundeskartellamt noch zustimmen. Foto: Elke Hinkelbein
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Wegen der Fusion mit Alliance schreibt der Gehe-Mutterkonzern McKesson einen dreistelligen Millionenbetrag ab. Foto: APOTHEKE ADHOC
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Aus 2 mach 1: Alliance und Gehe fusionieren. Es gibt viele Risiken. Foto: AHD
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Vieles deutet darauf hin, dass die blaue Wanne verschwindet. Foto: APOTHEKE ADHOC
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Bei den Niederlassungen wird es drastische Einschnitte geben. Foto: Elke Hinkelbein
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Ornella Barra muss aus 41 Standorten das Beste herausholen. Foto: WBA
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Alliance ist nicht genug: Stefano Pessina ist der zweite Mann im deutschen Pharmagroßhandel. Foto: Boots
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Der Italiener hatte schon lange ein Auge auf den deutschen Markt geworfen. Foto: Boots
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Um Pessina draußen zu halten, hatten die deutschen Großhändler die Anzag unter sich aufgeteilt. Foto: Elke Hinkelbein
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Doch die Allianz gegen Alliance scheiterte (hier Dr. Fritz Oesterle und Wolfgang Mähr von Celesio). Foto: Elke Hinkelbein
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2010 übernahm Pessina die Mehrheit am Frankfurter Großhändler. Foto: Elke Hinkelbein
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Nach der Komplettübernahme wurden 2012 in Frankfurter die Schilder ausgetauscht. Foto: Alliance
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Der langjährige Vorstandschef Dr. Thomas Trümper wechselte erst in den Aufsichtsrat und schied dann aus. Foto: Elke Hinkelbein
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Stattdessen übernahm Wolfgang Mähr die Verantwortung, der dank seiner intimen Kenntnisse von Gehe (hier 2005 in seinem Büro in Stuttgart) nun auch eine Schlüsselrolle bei der Fusion haben wird. Foto: Elke Hinkelbein
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Der deutsche Großhandelsmarkt wird durcheinander gemischt. Foto: Elke Hinkelbein
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Nachdem Pessina 1974 in Neapel in den Großhandelsbetrieb seines Vaters eingestiegen war, gründet er 1977 die Alleanza Farmaceutica mit zunächst zehn Niederlassungen. Foto: Boots
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1982, Pessina ist noch ein regionaler Anbieter, gründet die Apothekerin Ornella Barra in Genua den Großhändler Di Pharma. Foto: Boots
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Pessina führt zu dieser Zeit viele Gespräche. Nach der Fusion mit Di Pharma 1986 wird Alleanza restrukturiert. Jeden Monat eröffnet eine neue Niederlassung. Foto: Boots
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Ab 1988 kooperiert Alleanza mit verschiedenen Großhändlern in Frankreich. Aus dem Verbund ERPI wird 1991 Alliance Santé. 1997 folgt die Fusion mit dem britischen Großhändler UniChem. Foto: Boots
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1999 wird der Konzern mit knapp 25 Prozent Anteilseigner der schweizerischen Galenica. Der Großhändler braucht Geld, weil er eine Apothekenkette aufbauen will. Foto: Galenica
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Im Sommer 2005 lädt Pessina die Chefs der Drogeriekette Boots auf seine Yacht vor Sardinien. Ein Jahr später steht der Deal: Pessina, Barra und Boots-Chef Richard Baker fusionieren die Unternehmen (v.l.n.r.). Foto: Boots
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2007 nehmen Pessina und KKR den Konzern für mehr als 12 Milliarden Pfund von der Börse. Foto: Boots
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Mission completed: Die Boots-Vorstände Richard Baker und Sir Nigel Rudd sind wenige Wochen nach dem Deal weg (v.l.n.r.). Foto: Boots
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Weil die neuen Eigentümer ihren Einsatz schnell verdoppeln wollen, wird durchstrukturiert. Viele Firmenschilder werden ausgetauscht in diesen Tagen. Foto: Boots
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Auf Befindlichkeiten wird wenig Rücksicht genommen: UniChem wird Alliance. Foto: Boots
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Die ehemaligen UniChem-Apotheken, erst vor wenigen Jahren von Moss in Alliance umbenannt, flaggen nun um auf Boots. Foto: Elke Hinkelbein
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Die Lohnherstellung von Kosmetika wird abgestoßen. Foto: Boots
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Der Firmensitz wird 2008 formal in die Schweiz verlegt. Ein Türschild gibt es am Verwaltungssitz im Steuerparadies Zug nicht. Foto: APOTHEKE ADHOC
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Stefano und sein Team: Bei Boots reden neben Pessina und Barra noch George Fairweather (Finanzen), Alex Gourlay (Produktion) und Marco Pagni (Recht) mit (v.l.n.r.). Foto: Boots
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Barra ist die unangefochtene Herrin über das gesamte Handelsgeschäft des Konzerns. Foto: Boots
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Nach fünf Jahren ist es soweit: Die US-Apothekenkette Walgreens steigt 2014 bei Alliance Boots ein. Foto: Boots
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Aus dem besten Apothekenkonzern der Welt soll ein globaler Branchenprimus werden. Foto: APOTHEKE ADHOC
Berlin - Die EU-Kommission hat dem Zusammenschluss von Gehe und Alliance Healthcare Deutschland (AHD) grünes Licht erteilt. Dies bestätigte die zuständige Generaldirektion soeben gegenüber APOTHEKE ADHOC.
Demnach hat die Behörde gestern ihre Entscheidung auf Grundlage von Artikel 6, Absatz 1, b der europäischen Fusionskontrollverordnung gefällt. Dort heißt es: „Stellt sie fest, dass der angemeldete Zusammenschluss zwar unter diese Verordnung fällt, jedoch keinen Anlass zu ernsthaften Bedenken hinsichtlich seiner Vereinbarkeit mit dem Gemeinsamen Markt gibt, so trifft sie die Entscheidung, keine Einwände zu erheben und erklärt den Zusammenschluss für vereinbar mit dem Gemeinsamen Markt.“
Damit wurde der Fall in Brüssel innerhalb von nur einem Monat entschieden: Der Antrag wurde am 10. Juli gestellt. Ab einer Umsatzgrenze von 5 Milliarden müssen die Wettbewerbshüter in Brüssel einbezogen werden. Das Deutschlandgeschäft von McKesson erlöste zuletzt 4,8 Milliarden Euro, AHD kam hierzulande auf 4,1 Milliarden Euro.Nun muss das Bundeskartellamt noch grünes Licht gehen. Eine einfache Prüfung dauert in Bonn ebenfalls nur einen Monat, bei genauerer Untersuchung können weitere drei Monate ins Land gehen.
Zuletzt hatte das Bundeskartellamt sich vor 20 Jahren intensiv mit dem Pharmagroßhandel auseinandergesetzt; damals ging es um die geplante Übernahme der Anzag – also der heutigen AHD – durch die Sanacorp. „Das Inland stellt im Pharmagroßhandel keinen einheitlichen räumlich-relevanten Markt dar, sondern ist, wie generell im stationären Konsumgüterhandel, in verschiedene Regionalmärkte aufzugliedern“, so die Sichtweise der Wettbewerbshüter damals. „Die räumliche Beschränkung der Märkte ergibt sich für den pharmazeutischen Großhandel daraus, dass nur innerhalb einer bestimmten Entfernung um eine Niederlassung die von den Apothekern gewünschte schnelle und pünktliche Belieferung mehrmals täglich gewährleistet werden kann.“
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