Arzneimittelkriminalität

Omeprazol kam über Cito Med

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Berlin -

Im Fälschungsskandal um Omeprazol gibt es eine erste heiße Spur: Offenbar wurden alle drei bislang aufgetauchten Plagiate von einem hessischen Zwischenhändler an den Großhandel geliefert. Der Shortliner Cito Med aus Bickenbach bei Darmstadt soll die betroffenen Chargen der Hersteller Ratiopharm, Hexal und KSK vertrieben haben. Die Staatsanwalt bestätigte, dass bei den Durchsuchungen bei der Firma gefälschte Produkte aller drei Hersteller gefunden wurden.

Cito Med wurde 1998 gegründet; die beiden Inhaber Bernd Brandl und Manfred Barz leiten den Betrieb mit 20 Mitarbeitern persönlich. Trotz eines Umsatzes von knapp 60 Millionen Euro gehört das Unternehmen nicht zu den geläufigen Namen in der Branche. Einigen Großhändlern ist die Cito Med dagegen ein Begriff. Dem Vernehmen nach gilt die Firma als seriöser Lieferant.

Ein Unternehmenssprecher bestätigte, dass die Ermittler bei ihren bundesweiten Durchsuchungen auch in den Geschäftsräumen von Cito Med gewesen seien.

Wie viele Großhändler womöglich mit Plagiaten beliefert wurden und woher die Ware stammte, wollte er wegen der laufenden Ermittlungen nicht mitteilen. „Die Plagiate sind auch uns untergeschoben worden“, betont er aber.

Noch ist damit unklar, welche Rolle Cito Med beim Handel mit Omeprazol spielt. Die Hersteller setzen auf Zwischenhändler, wenn Kurzläufer mit Zugeständnissen beim Preis abverkauft werden sollen. Auch das Direktgeschäft läuft teilweise über solche Logistikpartner; Überbestände werden dann mitunter auch an den Großhandel weiterverkauft.

Die Großhändler lassen sich nach eigenem Bekunden mittlerweile die Bezugswege nachweisen, sodass auch Cito Med ein bekannter Geschäftspartner der betroffenen Hersteller sein könnte.

Laut Staatsanwaltschaft standen mittlerweile Produkte eines vierten Herstellers im Verdacht, gefälscht worden zu sein. Diese Vermutung habe sich jedoch nicht bestätigt, so eine Sprecherin. Die Ermittler gehen davon aus, dass die gefälschte Ware aus Spanien stammt.Da den Behörden zufolge keine Gesundheitsgefahr für Patienten besteht, hält man sich mit Informationen zurück.

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