Arzneimittelkriminalität

Hexal ruft gefälschtes Omeprazol zurück

, Uhr aktualisiert am 19.03.2013 15:40 Uhr
Berlin -

Der Fälschungsskandal um Omeprazol breitet sich aus. Nachdem Ratiopharm mehrere Chargen des Protonenpumpenhemmers vom Markt nehmen ließ, ist ein zweiter Generikahersteller betroffen: Hexal zieht Produkte mit der Chargennummer CH6604 zurück. Betroffen sind die magensaftresistenten Hartkapseln in der Dosierung zu 40 Milligramm und 100 Stück.

Die Ermittler haben laut Hexal bei der Suche nach gefälschten Ratiopharm-Produkten auch auffällige Ware von Hexal entdeckt. Die Fälschungen seien sichergestellt und überprüft worden, so ein Hexal-Sprecher.

Demnach waren Packungen im firmeneigenen Design mit Omeprazol-haltigen Medikamenten im Umlauf, bei denen es sich nicht um Originalware gehandelt hat. Der Holzkirchener Konzern hat deshalb Strafanzeige erstattet.

Hexal zufolge hat die betroffene Ware einen Wirkstoffgehalt im Bereich der angegebenen Dosierung. Das Profil der Neben- und Abbauprodukte sei unauffällig. Der Rückruf sei mit der Regierung von Oberbayern als zuständige Aufsichtsbehörde und den Ermittlungsbehörden abgestimmt, so der Hersteller. „Zum gegenwärtigen Stand reduziert sich die gefälschte Ware auf diese eine Charge.“

Es gebe keine Hinweise, dass auch andere Produkte betroffen seien. „Bei uns bestellen Großhandel und Apotheken direkt. Sie erhalten Echtware. Wir können das lückenlos dokumentieren“, so der Sprecher. Bei Omep handele es sich um Ware, die nicht über einen Lohnhersteller, sondern von Sandoz produziert würden.

Vor zwei Wochen hatte sich im Ratiopharm-Fall die Staatsanwaltschaft Stuttgart eingeschaltet und mehrere Niederlassung verschiedener Großhändler durchsucht. Wie die Präparate in den Handel gekommen sind, ist derzeit noch unklar. Die Ermittler gehen davon aus, dass die gefälschten Omeprazol-Präparate mit dem Ratiopharm-Logo aus Spanien stammen.

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