Umbruch beim Großhändler

AEP: Die zweite Reihe geht

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Berlin -

Beim Großhändler AEP gibt es nach Informationen von APOTHEKE ADHOC gleich mehrere namhafte Abgänge in der Unternehmensspitze. Nachdem innerhalb eines Jahres schon zwei Geschäftsführer von Bord gegangen sind, verabschiedet sich jetzt beinahe die komplette zweite Reihe.

Erst Ende Februar hatte Geschäftsführer Tobias Zimmermann seinen Hut genommen, der in der Unternehmensspitze die zentralen Bereiche IT und Operations verantwortet hatte. Er hatte das Konzept für AEP mit entworfen und das Unternehmen mit aufgebaut. Im Sommer wird sich mit Marc Henninger nun auch der Leiter IT verabschieden – ebenfalls seit 2013 an Bord und am Aufbau des IT-Systems maßgeblich beteiligt.

Doch damit nicht genug: Intern wurde bereits kommuniziert, dass mit Björn Schmidt auch der Vertriebsleiter seinen Hut nimmt. Nach Informationen von APOTHEKE ADHOC wird er bei der Apothekenkooperation Easy anheuern.

Der dritte Abgang in diesem Sommer ist Einkaufschef Daniel Becker. Ihn soll es zur Kooperation Elac Elysée und den Guten-Tag-Apotheken verschlagen. Damit bleibt aus dem erweiterten Führungsteam nur Silvia Thorwest erhalten, die das Team Kundenservice führt.

Die Geschäftsführung mit Dr. Heike Brockmann (Einkauf, Vertrieb und Marketing) an der Spitze steht also vor der großen Herausforderung, schnell ein neues Führungsteam aufzubauen. Ihr zur Seite steht Dr. Martin Arnegger, in der Geschäftsführung zuständig für Finanzen, Rechnungswesen, Controlling und Personal.

Bereits im Frühjahr 2021 hatte Geschäftsführer Jens Graefe AEP verlassen. Ebenfalls Mann der ersten Stunde beim Großhändler war er im Mai vergangenen Jahres in die Geschäftsführung des Logistikers Trans-o-flex gewechselt.

Brockmann hatte im Juli 2021 Graefes Nachfolge an der Spitze der Geschäftsführung angetreten. Obwohl beide eine Celesio-Vergangenheit haben, könnte der Führungsstil kaum unterschiedlicher sein. Das hat intern offenbar zu einer gewissen Lagerbildung geführt. Die eine Seite trauert der zuweilen hemdsärmeligen, aber als authentisch empfundenen Gangart Graefes nach, die andere freut sich über die neue Unternehmenskultur.

Nachdem nun quasi die komplette Gründungsriege ausgetauscht ist, steht AEP vor einem Umbau. Dabei wäre jetzt eigentlich „Hauptjagdsaison“ für den Großhändler mit den Einheitskonditionen. Denn während die Wettbewerber mit Kürzungsplänen durch die Lande ziehen und die Rabatte streichen, will AEP an seinem Konzept festhalten. Ein eingespieltes Vertriebsteam ist Gold wert, wenn Frust und Wechselstimmung in der Branche groß sind.

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