Daraprim: Rabatt nur für Krankenhäuser APOTHEKE ADHOC, 30.11.2015 13:57 Uhr
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Auch nicht recht: Nach der harschen Kritik für die Preiserhöhung für Daraprim, kündigte Martin Shkreli nun an, den Preis für Daraprim für den Bezug durch Krankenhäuser um 50 Prozent gesenkt zu haben. Foto: Turing Pharmaceuticals
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Weil Pharmaunternehmer Martin Shkreli den Preis für Daraprim über Nacht vervielfachte, hatte er den Zorn tausender Patienten auf sich gezogen. Screenshot
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Im Gespräch mit der Nachrichtenagentur Bloomberg verteidigte sich Shkreli, ein Arzneimittel müsse profitabel sein – das sei nur fair. Screenshot
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Als Reaktion auf die Empörungswelle wollte er den Preis für Daraprim wieder senken. Das ist bis heute aber nicht passiert. Screenshot
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Das Pharmaunternehmen Imprimis bietet die Wirkstoffkombination von Daraprim als „Rezeptur“ an. Foto: Elke Hinkelbein
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Im Rahmen des Programms „Imprimis Cares“ ist das Pyrimethamin-haltige Arzneimittel für rund einen Dollar erhältlich. Foto: APOTHEKE ADHOC
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Bei Imprimis können Ärzte Kapseln mit der Wirkstoffkombination per Fax-Formular in verschiedenen Fixdosierungen bestellen. Foto: APOTHEKE ADHOC
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Außerdem gibt es die Möglichkeit, individuelle Dosierungen zu ordern. Foto: APOTHEKE ADHOC
Berlin - Nachdem der Unternehmer Martin Shkreli im September wegen seiner Preisstrategie für das Toxoplasmose-Mittel Daraprim (Pyrimethamin) massiv angegriffen worden war, hatte er angekündigt, den Preis wieder senken zu wollen. Das ist jetzt passiert. Die Preissenkung kühlt die Stimmung aber auch nicht ab.
In der vergangenen Woche kündigte Turing nun an, man habe den Preis für Daraprim für den Bezug durch Krankenhäuser um 50 Prozent gesenkt. Damit kostet eine Dosis immer noch 375 Dollar. Auch für sein Entgegenkommen erntet Shkreli wieder nur Kritik: Da der Listenpreis für Daraprim unangetastet bleibe, sei der Zuzahlungsbeitrag für Einzelpersonen zwar auf 10 Dollar gedeckelt. Die Versicherungen aber müssten nach wie vor den vollen Preis von 750 Dollar zahlen – auf Kosten der Versichertengemeinschaft.
Gegenüber der Nachrichtenagentur Bloomberg hatte sich Shkreli gerechtfertigt, man habe das Arzneimittel profitabel machen müssen. Die früheren Lizenzinhaber hätten das Arzneimittel bislang verschenkt. Eine Therapie mit bis zu 100 Tabletten habe es um die 1000 Dollar gegeben – für ein lebensrettendes Medikament. Krebsmedikamente kosteten 100.000 Dollar und mehr, argumentierte Shkreli, andere Mittel gegen Infektionskrankheiten bis zu einer halben Million. Auch der heutige Preis für Daraprim sei im Vergleich zu Mitbewerbern noch zu niedrig.
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