„Zunächst heißt es abwarten“

Pflege-HiMi: Kassen kündigen Versorgungsvertrag

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Berlin -

Mitten im alltäglichen E-Rezept-Chaos kommt die nächste Hiobsbotschaft: Derzeit erhalten Apotheken, die Mitglied eines Landesapothekerverbands sind, eine Kündigung des GKV-Spitzenverbandes zum Pflegehilfsmittelversorgungsvertrag. Gelten soll diese zum 30. Juni. Was folgt, ist ein neuer Einzelvertrag, dem Apotheken beitreten können. „In meinen Augen ist das eine reine Racheaktion“, so ein Inhaber aus Hessen.

Momentan sorgt ein Kündigungsschreiben des GKV-Spitzenverbands in den Apotheken für Aufruhr. Es geht konkret um den Pflegehilfsmittelversorgungsvertrag. Ab dem 1. Juli sollen dann neue Vereinbarungen gelten, denen die Apotheken durch Beitritt zum Einzelvertrag zustimmen können.

Der Deutsche Apothekerverband (DAV) habe „umgehend Kontakt mit dem GKV-Spitzenverband aufgenommen“, um diesen Sachverhalt zu klären. Derzeit gebe es Verhandlungen. „Rein vorsorglich sollte zunächst das Ergebnis des Gesprächs zwischen dem DAV und dem GKV-Spitzenverband abgewartet werden. Individuelle Reaktionen auf die Kündigung, zum Beispiel durch den Abschluss eines Einzelvertrages, könnten sich nachteilig auswirken.“

Für einen Inhaber aus Hessen ist klar: „Diese Kündigung ist in meinen Augen eine Racheaktion. Es ist die Chance, die ohnehin schon strapazierten Nerven der Apothekerschaft weiter zu strapazieren.“ Er sieht in Folge „einen schlechteren Vertrag als den aktuellen“. Denn: „Wenn schlecht verhandelt wird, ist die Grundlage zur Versorgung weg. Uns fehlt ein weiterer Versorgungszweig“, so der Apotheker. So verliere die Apotheke vor Ort schlimmstenfalls auch diese Einnahmequelle an Versender, gibt er zu bedenken.

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