Ab dem 1. Juli können rund drei Millionen Versicherte der IKK classic nur noch mit Hilfsmitteln versorgt werden, wenn ihre Vor-Ort-Apotheke einem Einzelvertrag mit der Kasse zugestimmt hat. Anstatt die Zusammenarbeit mit den Apotheken zu stärken, wendet sich die Kasse lieber an die Patienten und fordert sie auf direktem Weg auf: „Bitte neuen Hilfsmittelversorger ab 1. Juli 2025 wählen.“
Der vertragslose Zustand zwischen der IKK classic und dem Deutschen Apothekerverband (DAV) wird ab 1. Juli für viele Versicherte bedeuten, sich anderweitig nach einem Versorger umzuschauen, denn viele Inhaber:innen weigern sich, den unattraktiven Einzelverträgen der Kasse beizutreten. Statt die Apotheken anzusprechen, informierte die IKK classic direkt die Patient:innen.
So heißt es in einem persönlichen Schreiben: „Die IKK classic bietet Ihnen bei der Versorgung mit Hilfsmitteln verschiedene Versorgungswege durch Vertragspartner an – dazu gehören auch Apotheken.“ Damit man optimal versorgen könne, werde man die eigenen Leistungen stetig verbessern, heißt es weiter. „Vor diesem Hintergrund schließen wir regelmäßig neue, bundesweit geltende Verträge ab – andere Verträge hingegen enden.“
„Ab dem 1. Juli sind bestimmte Apotheken keine Vertragspartner der IKK classic für die Versorgung mit Hilfsmitteln mehr“, betont die Kasse. Dann folgt der entscheidende Hinweis: „Auch Ihre Apotheke hat noch keinen neuen Vertrag geschlossen.“ Darauf folgen Tipps für die Suche eines neuen IKK-Vertragspartners. „Die aktuellen IKK-Vertragspartner finden Sie unter ikk-classic.de/hilfsmittel“, heißt es. Man helfe gern bei der Suche.
Ebenso weist die IKK darauf hin, dass Patient:innen eine neue ärztliche Versorgung bräuchten und sich dafür an die behandelnde Arztpraxis wenden sollen. Abschließender Tipp: „Viele IKK-Vertragspartner liefern Ihr Hilfsmittel auch direkt zu Ihnen nach Hause.“ Es bleibt offen, ob hier die Apotheken oder doch die Versender gemeint sind.
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