Schübe hinter Flatterband

Generalalphabet statt Automat

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Berlin -

Apothekerin Jutta Kröger hat sich für ein neues Generalalphabet und gegen ein automatisiertes Warenlager entschieden. Die alten Schubladen werden seit heute in der Apotheke Kröger im niedersächsischen Brake abgebaut. Ein Komissionierautomat lohne sich für die Center-Apotheke aus verschiedenen Gründen nicht.

Kröger führt die Apotheke seit 27 Jahren. Vor drei Jahren investierte die Inhaberin in einen Komplettumbau – mit neuen Möbeln und Böden. Jetzt war das Warenlager an der Reihe. Bis Donnerstag sollen der neue Schrank aufgebaut sein. Das hofft Kröger jedenfalls. Aktuell stehen die Schübe mitten in der Apotheke. Wie in vielen Apotheken wird im laufenden Betrieb umgebaut. „Für einen Umbau zu schließen, ist für uns keine Option“, sagt sie.

Das Team nimmt den Umbau im laufenden Betrieb mit Humor: „Es muss erst schlimmer werden, bevor es besser wird. Wir bekommen eine neue Schubschrankanlage für unsere Medikamente.“ Der neue Schrank habe Platz für 180 Schübe. „Für die Angestellten ist die Situation herausfordernd, wenn die Medikamente nicht an ihrem eigentlichen Platz sind.“ Die Kund:innen dagegen finden den mit rot-weißem Flatterband abgegrenzten Bereich in der Offizin interessant. „Sie finden es toll und kommen rein, um zu sehen, was wir hier machen.

Einen Kostenvoranschlag für einen Komissionierautomaten hat sie sich eingeholt. Letztlich entschied sie sich gegen ein automatisiertes Warenlager. Die Kosten für das Gerät an sich seien nicht das Problem gewesen. Sie hätte für den Einbau und den benötigten Platz jedoch den Boden herausreißen müssen. Auch die neuen Möbel hätten nicht gepasst. Das wäre ein „hoher Aufwand“ gewesen.

Der Automat bringe keine „massive Kostenersparnis“, sondern vielleicht eine Zeitersparnis, sagt Kröger. Deshalb entschied sie sich dagegen. Die Apotheke liegt außerdem in einem Einkaufszentrum und lege Wert auf eine ansprechende Sicht- und Freiwahl. „Wir sind keine reine Rezept-Apotheke, sondern haben viel Laufkundschaft“, sagt Kröger. Die PKA seien ständig damit beschäftigt, Ware nach vorne zu holen. Der Betrieb habe unter anderem Schwerpunkte in den Bereichen Haut und Homöopathie.

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