IT-Umstellung

Apobank-Chef entschuldigt sich, Apotheker lässt nicht locker

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Berlin -

Zu den Problemen bei der IT-Umstellung bei der Deutschen Apotheker- und Ärztebank (Apobank) hat sich Vorstandschef Ulrich Sommer bisher noch nicht öffentlich geäußert. In einem Brief an Apotheker Askan Fahr-Becker von der Bahnhof-Apotheke in Fulda entschuldigt sich der Apobank-Vorstand für die „Unannehmlichkeiten“ der „aktuellen Ausnahmesituation“. Die Konten-Probleme bei Fahr-Becker konnten zwischenzeitlich behoben werden. Allerdings fordert der Apotheker und Genosse der Apobank weiterhin Aufklärung über die Pannenserie und will auf der nächsten Vertreterversammlung über die Kosten der IT-Umstellung diskutieren.

Am 22. Juni hatte sich Fahr-Becker nach mehreren vergeblichen Versuchen, die Probleme mit seinem Apobank-Konto in den Griff zu bekommen, per E-Mail an den Apobank-Vorstand und an Aufsichtsratschef Professor Dr. Frank Ulrich Montgomery gewandt. Zwei Tage später antworteten Apobank-Chef Sommer und sein Stellvertreter Holger Wessling: „Da Herr Dr. Montgomery nicht in das operative Geschäft der Bank eingebunden ist, antworten wir Ihnen. Sie haben Recht, unsere IT-Umstellung ist nicht so reibungslos angelaufen wie geplant“, heißt es dann.

Für die entstandenen „Unannehmlichkeiten bitten wir Sie sehr herzlich um Entschuldigung“. Die Apobank und der neue IT-Dienstleister arbeiteten „auf allen Ebenen und mit höchster Priorität“ an möglichen Lösungen und Vereinfachungen: „Es ist unser Ziel, diese aktuelle Ausnahmesituation schnellstmöglich zu beenden.“ Dieser Aufgabe stelle man sich mit ganzer Kraft und mit allen verfügbaren Kapazitäten.

Aufgrund seiner Beschwerde wurde Fahr-Becker umgehend geholfen. Im Rahmen einer 45-minütigen Telefonberatung gelang es der Bank, dem Apotheker den Zugriff auf sein Apozins-plus-Tagesgeldkonto wieder freizuschalten. „Wenn sie wollen, können sie doch. Dazu mussten aber Dinge ausgeführt werden, die in keiner Anleitung zu finden waren“, berichtet Fahr-Becker. Der Apobank-Vorstand lieferte dem Apotheker nachträglich noch eine Erläuterung: Anders als bisher funktioniere die Umbuchung „ausschließlich über das jeweils zugeordnete Referenzkonto“. Sei die Gutschrift dort erfolgt, könne er selbstverständlich per Überweisungsauftrag auch auf andere Konten übertragen.

Zum Abschluss bitten Sommer und Wessling Fahr-Becker noch um Verständnis: „Seit über 40 Jahren vertrauen Sie uns die Begleitung Ihrer finanziellen Angelegenheiten an. Es liegt uns viel daran, Ihr Vertrauen zurückzugewinnen und Sie künftig wieder mit unserer Leistung zu überzeugen.“

Die Konto-Sache ist für Fahr-Becker damit erledigt, der möglicherweise für die Apobank und ihre Genossen entstandene Vermögensschaden aber nicht. „Auf der nächsten Vertreterversammlung verlange ich Aufklärung über die Kosten der IT-Umstellung und der Behebung der dadurch entstandenen Probleme“, so Fahr-Becker, „ich will wissen, was die IT-Umstellung tatsächlich gekostet hat“. Es gebe weiterhin Gerüchte über eine Kostenexplosion im Zusammenhang mit den anhaltenden Problemen bei der Apobank.

Bei der IT-Umstellung über Pfingsten war es bei der Apobank zu erheblichen Störungen gekommen. Die Hotlines für die verärgerten Kunden waren tagelang überlastet. Mit der Umstellung der IT wollte die Apobank ihren spezifischen Anforderungen als Spezialinstitut im Gesundheitsmarkt und als EZB-beaufsichtigte Bank Rechnung tragen. Die Apobank war aus dem IT-Verbund der Genossenschaftsbanken dazu ausgeschert und hatte sich 2017 nach einem umfassenden Auswahlverfahren für die Schweizer Anbieter Avaloq und DXC entschieden.

 

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