Allergische Reaktionen

Erste Hilfe bei Bienen- und Wespenstichen

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Berlin -

2018 ist ein Superjahr für Bienen und Wespen. Die lange Trockenheit und die hohen Temperaturen boten für die Insekten optimale Überlebensbedingungen. Experten sprechen sogar von einer regelrechten Plage. Die Stiche sind schmerzhaft und unangenehm, für Allergiker können sie sogar lebensbedrohlich werden. Doch wann wird es überhaupt gefährlich? Und was ist bei einem allergischen Schock zu tun?

In der Regel sind Bienen-und Wespenstiche nicht gefährlich. Sie gehen mit stechenden Schmerzen und Schwellungen einher. Meist kommt eine starke Rötung und eventuelle Quaddelbildung hinzu. Im späteren Verlauf folgt Juckreiz. Nach etwa drei bis vier Tagen sind die Symptome meist nahezu vollständig abgeklungen.

Es kann jedoch auch zu stärkeren Reaktionen kommen, die auf eine beginnende Allergie oder eine Blutvergiftung hindeuten können. Da Wespen sich häufig auf Lebensmittelresten aufhalten, können sie beim Stechen leicht Bakterien mit in die Wunde einbringen, die zu einer Entzündung führen können.

Die typischen Symptome kommen durch eine Abwehrreaktion des Körpers auf die Fremdeiweiße zustande. Um die Symptome zu lindern, gilt es also die Verbreitung zu unterbinden und die Immunreaktion zu stoppen. Bei einem frischen Stich sollte deshalb zunächst mit Hitze behandelt werden. Ein heißer Waschlappen oder auch spezielle Stichheiler, die eine punktuelle Hitze von etwa 50 Grad erzeugen, zerstören Eiweißmoleküle, zu denen die injizierten Fremdeiweiße gehören. Außerdem werden über eine Beeinflussung der Mastzellen histaminvermittelte Immunreaktionen verringert.

Danach sollte unbedingt gekühlt werden, um die Schwellung zu lindern und die Schmerzen und den entstehenden Juckreiz zu unterdrücken. Neben dem dauerhaften Kühlen helfen auch Antihistaminika, die allergische Reaktion des Körpers zu unterdrücken. Hier kommen sowohl kühlende Gele, als auch die Wirkstoffe Cetirizin, Dimetinden oder Loratadin zum Einsatz. Auch leichte Kortisoncremes können stärkere Reaktionen eindämmen.

Bei Allergikern kommt es schon nach kurzer Zeit zu starken Immunreaktionen wie Atemnot, Erbrechen, Herzrasen und Schwindel bis hin zur Ohnmacht. Allergien können sich auch plötzlich entwickeln, deshalb sollten gestochene Personen immer beobachtet werden. Bei den oben genannten Beschwerden sollte auf jeden Fall ärztliche Hilfe gerufen werden. Je nach Ausprägung der Symptome besteht akute Lebensgefahr durch einen anaphylaktischen Schock.

Bei bekannten Allergien sollte das Notfallset immer griffbereit sein und nach einem Stich sofort appliziert werden. Die Sets enthalten ein schnell wirksames Antihistaminikum in Form von Tropfen oder Lösung, das die allergische Reaktion stoppt, ebenfalls ein Kortisonpräparat, eine Pinzette zum Entfernen des Stachels, einen Giftsauger oder einen Saugstempel, um das Gift herauszuziehen, und einen Adrenalin-Autoinjektor, der bei Atemnot und Schwindel den Kreislauf stabilisiert. Der enthaltene Wirkstoff Epinephrin steigert den Blutdruck, erweitert die Bronchien und hemmt die Histaminausschüttung. Nach der Applikation muss trotzdem ein Arzt hinzugezogen werden.

Um Stiche generell zu vermeiden, sollten einige Hinweise beachtet werden, denn Vorsorge ist besser als Nachsorge. Entgegen unserer Reflexe sollte niemals nach Wespen oder Bienen geschlagen oder gepustet werden, das im Atem enthaltene Kohlenstoffdioxid versetzt die Insekten in Angriffsstimmung und macht sie aggressiv. Speisen sollten nach dem Essen möglichst beiseite gestellt und abgedeckt werden.

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