Plötzliches starkes Jucken, gespannte Haut und zahlreiche kleine Bläschen an den Handflächen oder Fußsohlen – so beginnt häufig ein dyshydrotisches Ekzem. Die Beschwerden treten schubweise auf und beeinträchtigen den Alltag der Betroffenen immens. In der Selbstmedikation kommt es auf eine gezielte symptomatische Behandlung und konsequente Hautpflege an, bei der Apothekenteams kompetent beraten können.
Das dyshydrotische Ekzem ist eine nicht infektiöse, entzündliche Hauterkrankung, die bevorzugt an Handflächen, Fingerseiten oder Fußsohlen auftritt. Charakteristisch sind stark juckende, tief liegende Bläschen mit klarer Flüssigkeit, die plötzlich und in hoher Zahl auftreten.
Betroffene bemerken sie häufig erst, wenn der mittelschwere bis starke Juckreiz eintritt. Die Haut wirkt gespannt, im weiteren Verlauf können Schuppung, Risse und teils schmerzhafte Entzündungen entstehen. Die Erkrankung zeigt häufig einen chronisch-rezidivierenden Verlauf mit akuten Schüben und beschwerdefreien Intervallen. Der Beginn ist meist nicht nur plötzlich, sondern auch ohne erkennbare Ursache.
Als Auslöser kommen zahlreiche Faktoren in Frage, darunter Duft- und Konservierungsstoffe sowie mechanische oder chemische Reize wie Reinigungsmittel oder häufiges Händewaschen. Starkes Schwitzen, Hitze, psychischer Stress und eine atopische Veranlagung begünstigen das Ekzem – ebenso das Rauchen. Reaktionen auf mikrobielle Antigene, Kontaktallergene und systemische Auslöser wie bestimmte Metalle sind ebenfalls relevant.
Arzneimittel können dyshidrotische Ekzeme ebenfalls auslösen. Dazu zählen verschiedene Antibiotika, Immunglobuline, nichtsteroidale Antirheumatika, Allopurinol, Biologika sowie Lithium. In vielen Fällen bleibt die Ursache jedoch unklar.
In der Selbstmedikation stehen juckreizlindernde und entzündungshemmende Maßnahmen im Vordergrund. Apothekenteams können kühlende Umschläge mit synthetischen Gerbstoffen empfehlen, die abschwellend, trocknend und lindernd wirken. Leichte, fettfreie Zubereitungen wie Hydrogels oder Lotionen stabilisieren die Hautbarriere und unterstützen die Abheilung. Im Akutstadium ohne Infektion können zudem leichte kortisonhaltige Zubereitungen empfohlen werden.
Da die Bläschen leicht platzen, empfiehlt sich eine provisorische Abdeckung, beispielsweise durch elastische Pflaster, die die Bewegung – beispielsweise der Hände – gut mitmachen und sich im Alltag nicht so leicht lösen.
Von zentraler Bedeutung ist das konsequente Meiden auslösender oder reizender Substanzen. Dazu zählen hautirritierende Stoffe wie Reinigungsmittel, häufiges Händewaschen ohne Hautschutz oder der Gebrauch ungeeigneter Handschuhe. Eine rückfettende Basispflege kann helfen, die Hautbarriere zwischen den Schüben zu erhalten.
APOTHEKE ADHOC Debatte