Essenziell bei Tretinoin

Butylhydroxytoluol: Antioxidans wieder lieferbar

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Berlin -

Längere Zeit war Butylhydroxytoluol gar nicht oder nur in größeren Gebinden lieferbar. Ärgerlich für die Apotheke, denn in der Rezeptur wird der Stoff nur als Antioxidans – und somit in sehr kleinen Mengen – beigesetzt.  

Butylhydroxytoluol liegt als weißes bis leicht gelbliches Pulver vor. Es handelt sich um ein phenolisches Antioxidans. Eine patientenindividuelle Rezeptur ist durch den Einsatz dieses Stoffes stabiler und somit länger haltbar. Der Stoff wird in unterschiedlichen Konzentrationen eingesetzt. Typisch ist die 0,04-prozentige Konzentration.

Innerhalb der Gruppe der Antioxidantien gibt es die sogenannten Radikalfänger, die Synergisten (unterstützen die Wirkung von anderen Antioxidantien) und Stoffe, die selbst ein sehr tiefes Oxidationspotential besitzen und somit vor der eigentlich wirksamen Komponente oxidieren. Butylhydroxytoluol gehört zu den Radikalfängern.

Herstellung mit Stammzubereitung

Der Stoff kommt mitunter in elf NRF-Rezepturen vor, darunter in der lipophilen Tretinoin-Creme, der lipophilen Tretinoin Salbe, dem hydrophilen Tretinoin-Gel und der ethanolhaltigen Tretinoin-Lösung. In der Hustensalbe und milden Hustensalbe kann es vorkommen, dass der Stoff der verwendeten Vaseline beigefügt ist. Extra hinzugefügt wird Butylhydroxytoluol nicht. Die Kruke oder Tube muss dann dementsprechend gekennzeichnet werden. Um die Einwaage und Einarbeitung zu erleichtern, setzt das NRF häufig das Butylhydroxytoluol-Paraffinkonzentrat 2 Prozent (S. 35) ein. Das Rezepturkonzentrat setzt sich wie folgt zusammen: Butylhydroxytoluol 2 Gramm und dickflüssiges Paraffin 98 Gramm. In vielen Rezepturen dient das Konzentrat gleichzeitig als Anreibemittel für die Wirkstoffe.

Achtung: Butylhydroxytoluol kann lokal begrenzte Reizungen auf der Haut auslösen. Insbesondere Menschen mit empfindlicher Haut können Reaktionen entwickeln. Ein entsprechender Warnhinweis ist auf der Primärverpackung anzubringen. Beim Verarbeiten der Substanz sollte der Herstellende auf jeden Fall eine Schutzbrille tragen, da die Reinsubstanz schwere Augenreizungen verursachen kann.

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