Nach Bundestagswahl

Spahn fordert Generationswechsel in CDU

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Berlin -

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn fordert nach der Bundestagswahl einen Generationswechsel in der CDU. Gleichzeitig spricht er sich dafür aus, dass die Union die Regierungsbildung übernimmt. Doch es gibt Gegenwind.

„Dieses Ergebnis werden wir aufarbeiten müssen“, sagte Spahn dem „Spiegel“. Die nächste Generation nach der scheidenden Kanzlerin Angela Merkel müsse dafür sorgen, „dass wir im nächsten Jahrzehnt zu alter Stärke finden“. Spahn, der einer von fünf stellvertretenden Parteivorsitzenden ist und ursprünglich im Team mit Spitzenkandidat Armin Laschet angetreten war, sprach sich aber auch dafür aus, dass die Union die neue Regierung anführt: „Wir sind jetzt praktisch gleichauf mit der SPD, das haben manche schon nicht mehr für möglich gehalten. Wir wollen weiter die Regierung anführen.“

Ganz anders bewertet Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) das historisch schlechte Abschneiden der Union. Das Wahlergebnis sei ein „Erdbeben“ gewesen und habe eine „ganz klare Wechselstimmung gegen die CDU“ gezeigt, sagte er dem MDR. Das müsse man sich ganz klar eingestehen. Ihm sei unklar, wie die Parteizentrale in Berlin dazu komme, von einem Regierungsauftrag zu sprechen: „Ich glaube, dass das die falsche Haltung ist, mit so einem Wahlergebnis umzugehen.“ Diese Linie liege genau auf dem bisherigen Kurs, der zum Absturz der Union geführt habe, und sei nicht zukunftsfähig.

Die „Werte-Union“ als Zusammenschluss ultrakonservativer Unionsmitglieder forderte gar eine umfassende personelle Neuaufstellung in der Union: Vorstand und Parteivorsitzende von CDU und CSU müssten „Konsequenzen aus dem Wahldebakel bei der Bundestagswahl vom 26. September 2021 ziehen und mit sofortiger Wirkung zurücktreten“. Unter Merkels habe die Union „einen fatalen Linkskurs eingeschlagen“ und sei nun erstmals seit langem nicht stärkste Kraft. „Der Bundesvorstand hat diesen Kurs mitgetragen und das jetzige Wahldebakel mitzuverantworten.“ Der Vorstand sollte dann von allen Mitgliedern der Union – also nicht nur Delegierten – neu gewählt werden.

CDU-Parteivize Silvia Breher sprach sich gegen Personaldiskussionen vor den Koalitionsgesprächen aus. „Wir werden das Ergebnis analysieren und erstmal schauen, dass wir eine Koalition zustande bringen – alles andere sehen wir dann“, sagte sie am Montag im ARD-Morgenmagazin.

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