So wenige Apotheken wie vor 40 Jahren APOTHEKE ADHOC, 26.03.2018 11:12 Uhr
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Minusrekord: Im Saarland gibt es so wenige Apotheken wie zuletzt vor 40 Jahren. Um die Arzneimittelversorgung sorgt sich Kammerpräsident Manfred Saar. Foto: AK Saarland
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19.748 – so viele Apotheken gab es Ende 2017 noch in Deutschland. Foto: Elke Hinkelbein
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Das ergaben die offiziellen Zahlen der ABDA. Besonders deutlich ist das Minus bei den Hauptapotheken, doch auch der Trend zur Filialisierung schwächt sich ab. Grafik: APOTHEKE ADHOC
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Grundlage sind die Zahlen der Apothekerkammern; aus Bayern, Berlin und Sachsen-Anhalt lagen keine Angaben vor; hier wurde die Entwicklung auf Basis der anderen Kammerbezirke hochgerechnet. Insgesamt sank die Apothekenzahl 2017 um 1,63 Prozent. Grafik: APOTHEKE ADHOC
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Dabei werden die Inhaber immer weniger: Der Anteil der Filialen wächst und wächst. Grafik: APOTHEKE ADHOC
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Nach ABDA-Zahlen gehörten 2016 insgesamt 38 Prozent der Apotheken einem Filialverbund an. Grafik: APOTHEKE ADHOC
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So war es 2016 um die Filialstruktur bestellt. Grafik: DAV
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Bereits im ersten Quartal 2017 stand fest, dass die Zahl von 20.000 Apotheken unterschritten wurde. Grafik: APOTHEKE ADHOC
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Die meisten Gründer sind zwischen 30 und 34 Jahren alt. Grafik: Apobank
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Investition in Expansion: Der Anteil der Übernahmen von Apotheken als Filialen wächst. Grafik: Apobank
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Gleichzeitig steigt der Preis, den Apotheker für eine Filiale auf den Tisch legen. Grafik: Apobank
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Dagegen war der durchschnittliche Kaufpreis für Einzel- oder Hauptapotheken 2016 leicht gesunken – und liegt sogar unter dem von Filialen. Grafik: Apobank
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Die Bereitschaft, ganze Apothekenverbünde zu übernehmen, steigt weiter an. Grafik: Apobank
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Auch hier ist der Kaufpreis zuletzt deutlich gestiegen. Grafik: Apobank
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In Deutschland gab es 2016 es 24 Apotheken pro 100.000 Einwohner. Grafik: DAV
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Die regionalen Unterschiede waren durchaus beträchtlich: In Bottrop kamen nur 18 Apotheken auf 100.000 Einwohner. Grafik: DAV
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Weiden in der Oberpfalz konnte dagegen mit 45 Apotheken auf 100.000 Einwohner als überversorgt gelten. Grafik: DAV
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Auch in Berlin war die Verteilung 2016 ungleich. Grafik: DAV
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Beim Honorar werden die Apotheken nach ABDA-Zahlen von der Gesamtentwicklung abgehängt. Grafik: DAV
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Trotz weniger Apotheken stiegen die Personalzahlen zuletzt. Grafik: DAV
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47,4 Prozent Apothekenleiterinnen gab es 2016. Das war ein neuer Höchstwert. Grafik: DAV
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Ende 2016 wurden insgesamt 689 Betriebsstätten als OHG geführt. 2005 waren es noch 385. Grafik: DAV
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So verteilen sich die Apotheker auf die verschiedenen Arbeitsplätze. Grafik: DAV
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Die Absatzstruktur der Apotheken. Grafik: DAV
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Die Umsätze der Apotheken steigen insgesamt. Grafik: DAV
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Die „durchschnittliche Apotheke“ entfernt sich immer weiter von der „typischen Apotheke“ aus der häufigsten Umsatzklasse. Grafik: DAV
Berlin - Nach einer kurzen Phase der Stabilität geben im Saarland wieder mehr Apotheken auf und schließen ihre Türen: Nach Angaben der Apothekerkammer gibt es aktuell nur noch 299 Apotheken – so wenige wie vor 40 Jahren. „Letztmalig gab es im Saarland im Jahr 1978 weniger als 300 Apotheken“, bilanziert Kammerpräsident Manfred Saar.
Vor 20 Jahren setzte der Sinkflug ein: Seit 1997 ist im Saarland Jahr für Jahr einen Rückgang zu verzeichnen – von 368 auf aktuell nur noch 299 Apotheken. Damit hat das Saarland innerhalb von 20 Jahren 20 Prozent aller Apotheken verloren.
Und der Rückgang beschleunigt sich jetzt wieder: Laut Kammer verzeichneten die saarländischen Apotheken in den Jahren 2013 bis 2015 eine Atempause. „Seit 2016 und insbesondere in 2018 sind erneut vermehrt Apothekenschließungen zu vermelden“, so die Kammer. Dazu Saar: „Es ist davon auszugehen, dass 2018 noch zahlreiche weitere Apotheken schließen werden. Erwartungsgemäß verzeichnen wir die meisten Schließungen erst zum Jahresende.“
Die Atempause in den Jahren 2013 bis 2015 bei den Apothekenschließungen führt die Kammer auf das Honorar zurück. Im Januar 2013 sei seit 2004 das Apothekenhonorar „geringfügig von 8,10 Euro auf 8,35 Euro pro Packung“ angehoben worden. „Dies ist aber, wie die wieder zunehmenden Apothekenschließungen leider eindrucksvoll belegen, bei Weitem nicht ausreichend gewesen“, so Saar: „Diese geringfügige Honorarerhöhung hat uns nur eine kleine Atempause verschafft.“
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