Corona-Medikament

Lagevrio: Zigtausende Packungen entsorgt

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Berlin -

Während der Corona-Pandemie wurden neben Masken auch Arzneimittel, die Infizierten helfen sollten, in großen Massen beschafft. Mehrere AfD-Abgeordnete wollten nun Mitte Mai von der Bundesregierung wissen, wie viele Dosen des Anti-Covid-19-Arzneimittels Lagevrio (Molnupiravir) beschafft und ausgegeben oder vernichtet wurden. Die Bundesregierung gab Auskunft.

Etwa 50.000 Therapieeinheiten des Arzneimittels seien demnach vom Großhandel an Apotheken ausgeliefert worden. Von den Apotheken bestellte, aber nicht abgegebene Präparate seien nach ihrem Verfall von den Apotheken entsorgt worden, so die Bundesregierung auf die kleine Anfrage der AfD-Fraktion. Verordnungszahlen würden aus datentechnischen Gründen nicht vorliegen. Eine gesonderte Vergütung gab es nicht. Sie sollten in den Apotheken entsorgt werden und nicht an den Großhandel zurückgeschickt werden.

Hinzu kommen 30.000 Therapieeinheiten Lagevrio, die von den Großhändlern entsorgt wurden. „Die Entsorgungskosten sind mit der Vergütung an den pharmazeutischen Großhandel bei Abgabe des Arzneimittels abgegolten“, heißt es zudem in der Antwort der Bundesregierung.

Die Frage nach den Kosten für Beschaffung, den Einsatz und die Vernichtung von Lagevrio kann jedoch nur bedingt Auskunft gegeben werden. „Über den Preis von Lagevrio wurde mit dem pharmazeutischen Unternehmer vertraglich Vertraulichkeit vereinbart. Für den Aufwand, der den Apotheken im Zusammenhang mit der erfolgten Abgabe entstanden ist, erhielten Apotheken eine Vergütung in Höhe von 30 Euro zuzüglich Umsatzsteuer je abgegebener Packung. Sofern die Abgabe im Wege des Botendienstes der Apotheke erfolgte, erhielten Apotheken eine zusätzliche Vergütung in Höhe von 8 Euro einschließlich Umsatzsteuer je erbrachtem Botendienst.“

Seit Februar 2023 war Lagevrio nicht mehr verschreibungs- und abgabefähig, der Hersteller MSD Sharp & Dohme hatte im Juni des Jahres den Zulassungsantrag auf europäischer Ebene zurückgezogen. Im Juli folgte dann das Bundesinstitut für Fertigarzneimittel und Medizinprodukte (BfArM), indem es verkündete, dass vorhandene Packungen in den Apotheken entsorgt werden sollen.

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