Protest am 14.6.

Fulda: 100 % Streik und Demo

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Berlin -

Etwa ein Viertel der Apotheken sind sich laut einer aposcope-Umfrage noch unsicher, ob der Betrieb am 14. Juni aus Protest stillgelegt wird. Für viele Inhaber:innen ist dabei auch maßgeblich, wie sich die Mitbewerber:innen in der Nachbarschaft entscheiden. Die bisherige Erfahrung zeigt: Wo sich die Apotheken abstimmen, steigt die „Streikbereitschaft“.

Das Worst-Case-Szenario sieht so aus: Die Apotheke bleibt am 14. Juni geschlossen, womöglich verärgerte Kundinnen und Kunden ziehen ab – und werden zwei Straßen weiter bei der Konkurrenz versorgt. Der Protest verpufft und der lokale Wettbewerbsnachteil ist womöglich von Dauer.

Das Best-Case-Szenario zeigt sich zum Beispiel im hessischen Fulda. Die Apotheken haben sich frühzeitig ausgetauscht – in der Stadt und im gesamten Landkreis. Apotheker Thomas Fendert, Inhaber der Marien-Apotheke in Flieden hat als einer der Aktivposten viel telefoniert und Kontakt zu den Notdienstkreisen in und um Fulda gesucht.

Im Landkreis gibt es 54 Apotheken, weil beim Notdienstturnus teilweise Apotheken aus angrenzenden Landkreisen einbezogen werden, umfasst die Gruppe 65 Apotheken. Ergebnis: Alle 65 Apotheken wollen sich am Protest beteiligen, Versorgung nur über den Notdienst.

In Fulda selbst ist zudem eine Demonstration geplant. Auf den Universitätsplatz dürfen die Apotheker:innen zwar wegen des Stadtfestes nicht, aber in der Fußgängerzone in der obere Bahnhofstraße wollen sich die Demonstranten versammeln. Auch ein gemeinsames Interview mit der Fuldaer Zeitung wurde anberaumt.

Größere Demonstrationen sind bislang zudem in Düsseldorf und Berlin geplant. Eine rege Beteiligung an den Protestmaßnahmen wird auch in Stuttgart erwartet. Dagegen scheinen die Apotheken in Nürnberg Berichten zufolge noch sehr zurückhaltend zu sein.

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