eRezept: DAV-App kostet eine Million Euro APOTHEKE ADHOC, 14.11.2019 14:56 Uhr
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Millionen für die App: Das Pilotprojekt zum eRezept ist in Berlin in aller Stille gestartet. Foto: Mateusz Tondel
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Parallel läuft Gerda. Foto: LAK Baden-Württemberg/ LAV Baden-Württemberg
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„Scheinbar nicht zugelassen“: Noventi-Vorstand Dr. Hermann Sommer kritisiert, dass der DAV zwar Noventis Expertise nutzt, das Softwarehaus bei seinem eRezept-Modellprojekt aber offenbar ausbootet. Foto: Christof Stache
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In Baden-Württemberg ist das eRezept-Pilotprojekt Gerda angekommen. Noventi hatte bei der technischen Konzipierung nach eigenen Angaben eine maßgebliche Rolle gespielt Foto: LAK Baden-Württemberg/ LAV Baden-Württemberg
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Erst am Vortag des Projektstarts hatte der BAH alle beteiligten Fraktionen ihre Visionen des eRezepts vorstellen lassen. Ein „Flugzeugträger des Gesundheitswesens“ solle es werden, so Gematik-Chef Markus Leyck Dieken. Foto: Svea Pietschmann
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„Das eRezept hat extrem viele wunderbare Dimensionen“, fasst er zusammen. Foto: Svea Pietschmann
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Eine seiner Visionen: Irgendwann könnten nicht nur Rx-, sondern auch alle OTC-Arzneimittel, die ein Patient nimmt, standardmäßig digital verbucht werden. Foto: Svea Pietschmann
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„Lasst uns Rosenkränze beten, dass der Gesundheitsminister seinen Posten noch lange hat, damit die Digitalisierung des Gesundheitswesens auch mit Verve weitergeht.“ Foto: Svea Pietschmann
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Digitalisierung müsse als iterativer Prozess verstanden und Schritt für Schritt angegangen werden – dafür aber so schnell wie möglich, erklärt auch Christian Klose, der im BMG die für die Gematik, Telematikinfrastruktur und eHealth zuständige Unterabteilung leitet. Foto: Svea Pietschmann
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Ein einzelner großer Wurf sei nicht möglich. Foto: Svea Pietschmann
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„Der Markt bewegt sich agil, also müssen wir auch agil Gesetze dazu machen“, so Klose. Foto: Svea Pietschmann
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„Wir wollen ja nicht nur elektronische Verordnungen im Arzneimittelbereich, sondern am Ende das gesamte Gesundheitswesen digitalisieren.“ Foto: Svea Pietschmann
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Oft sei er schon gefragt worden, wann denn die Regierung das eine entscheidende Gesetz mache, das die Digitalisierung regelt – doch das gebe es nicht. Foto: Svea Pietschmann
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Stattdessen enthielten 16 der 18 unter Spahn entstandenen Gesetzentwürfe Passagen, die sich auf die Digitalisierung beziehen. Foto: Svea Pietschmann
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Auch in den Praxen gibt es große Erwartungen, wie Sebastian John, Leiter der Abteilung Sicherstellung bei der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), erklärt. Foto: Svea Pietschmann
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„Das eRezept ist keine eierlegende Wollmilchsau, mit der alle Kommunikationsprozesse abgedeckt werden können“, sagt er. Foto: Svea Pietschmann
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Auch bei der Ärzteschaft seien noch viele Fragen offen, insbesondere zur Zukunft des Papierrezepts. Foto: Svea Pietschmann
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Dass das irgendwann ausläuft und irgendwann nur noch rein elektronische Verordnungen angewendet werden, sei auch aus Ärztesicht optimal. Foto: Svea Pietschmann
Berlin - Eine Million Euro investiert die ABDA in die Entwicklung der WebApp für das elektronische Rezept. Im kommenden Jahr sollen die Mitgliedsorganisationen dafür 400.000 Euro zur Verfügung stellen. Das geht aus dem Haushaltsentwurf des Apothekerverbandes Westfalen-Lippe (AVWL) für 2020 hervor. Außerdem: In aller Stille hat der Deutsche Apothekerverband (DAV) in Berlin das erste eRezept im Rahmen seines dortigen Pilotprojekts digital in eine Apotheke übermittelt. Ursprünglich war einmal eine öffentliche Präsentation in Anwesenheit von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) angedacht.
Die Apothekerschaft habe sich zum Ziel gesetzt, eine diskriminierungsfreie und universell einsetzbare Lösung für den Transport des eRezeptes zu schaffen, mit der Patienten frei von Kosten oder Beeinflussung jede Apotheke ihrer Wahl ansteuern könnten, teilte der DAV stattdessen jetzt schriftlich mit. Auf dem Weg zu diesem Ziel seien zwei weitere Meilensteine erreicht: „Die Vertragsgrundlage für eine Gesellschaft des DAV, die das Projekt gemeinwohlorientiert trägt, ist unterzeichnet. Und die WebApp des DAV zum Transport des Rezeptes ist zum Auftakt eines Pilotprojektes in Berlin vergangene Woche erstmalig erfolgreich eingesetzt worden.“
Für DAV-Chef Fritz Becker ist das ein wichtiger Schritt nach vorn: „Patienten brauchen in Zukunft eine einheitliche und praktische Lösung zum Handling des eRezeptes. Die DAV-WebApp ist diese Lösung. Über 12.000 Apotheken haben sich bereits dafür registriert. Und in Berlin haben wir am Freitag im ersten Praxistest den Beweis geführt, dass die Anwendung funktioniert und einsatzreif ist.“ Mit einem Vertragsschluss zwischen DAV und den 17 Landesapothekerverbänden habe der DAV jetzt auch eine „solide organisatorische Basis“. Becker: „Sie unterstreicht, dass wir eine gemeinschaftliche Lösung umsetzen. Anders als bei anderen eRezept-Initiativen sind auch keine kommerziellen Interessen am Werk, Patienten werden nicht gesteuert.“
Abgeschlossen wurde laut Mitteilung ein Treuhandvertrag, bei dem der DAV als Treuhänder und die 17 Landesapothekerverbände als Treugeber fungieren. Die Treuhandkonstruktion werde eine Gesellschaft tragen und finanzieren, die den Betrieb der DAV-WebApp und der dafür notwendigen Infrastruktur dauerhaft sicherstellt. Eine gemeinnützige GmbH (gGmbH) etwa ist im deutschen Steuerrecht eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung, deren Erträge für gemeinnützige Zwecke verwendet werden.
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