Die Geschichte von Jens Spahn und Max Müller Lothar Klein, 20.09.2018 16:33 Uhr
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Alte Freunde: Die Biografie von Jens Spahn klammert auch die Beziehung zum heutigen DocMorris-Vorstand Max Müller nicht aus. Foto: Andreas Domma
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Spahn lernt Müller bereits 2002 kennen. Foto: Elke Hinkelbein
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Das Projekt Politas gehört zu den Schattenseiten in Spahns Karriere. Foto: Andreas Domma
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Wer wie er Kanzler werden will, muss also offensiv damit umgehen. Foto: APOTHEKE ADHOC
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Damit die Biografie in der Politikszene keinesfalls untergeht, hat der Herder Verlag den Vorsitzenden der Linksfraktion, Dietmar Bartsch, als Gastredner für die Buchpräsentation gewonnen. Foto: Andreas Domma
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Für Bartsch ist Spahn ein „gutes Feindbild“ mit Kanzlerambitionen. Foto: Andreas Domma
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Der Autor des Spahn-Buches mit dem schlichten Titel „Jens Spahn. Biographie“ ist auf dem Berliner Parkett ebenfalls kein Unbekannter: Michael Bröcker, Chefredakteur der Rheinischen Post. Bröcker und Spahn kennen sich. Foto: Andreas Domma
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„Angriffslustig, fordernd, unbequem. In einer Partei, die den offenen Streit meidet, hat CDU Gesundheitsminister Jens Spahn die Rauflust als Marktlücke entdeckt und konsequent besetzt“, hieß es in der Einladung zur Buchpräsentation. Foto: Andreas Domma
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Es ist nicht Bröckers erste Biographie. Der Journalist hat bereits ein Buch über den früheren FDP-Vorsitzenden Phillipp Rösler veröffentlicht. Inzwischen ist der frühere FDP-Chef von der politischen Bühne verschwunden. Kein gutes Omen für Spahn? Foto: Elke Hinkelbein
Berlin - Viel ist über die Verbindung von DocMorris-Vorstand Max Müller und Bundesgesundheitsminister Jens Spahn geschrieben worden. Spahn ist klug genug, um das Thema auch in seiner aktuellen Biographie nicht auszublenden, sondern offensiv mit dem für ihn regelmäßig heiklen Thema der Lobby-Kontakte umzugehen. Er gibt Auskunft über das Kennenlernen und die Zusammenarbeit. „So klug wie anrüchig – Ein Freundschaftsdienst mit Folgen“ lautet die Überschrift von Kapitel 6. Man sehe sich „ein paar Mal im Jahr“, sagt Spahn und weiter: „Wir sind aber nicht eng befreundet.“
Autor Michael Bröcker erzählt die Müller/Spahn-Story seit ihren Anfängen. Begonnen hat alles am 14. Oktober 2002 in der Parlamentarischen Gesellschaft. Eckhardt von Klaeden bringt als junger CDU-Abgeordneter damals einen Bekannten aus Jugendtagen mit zu einem Treffen junger Abgeordneter: Max Müller. Ihn kennt er aus der JU in Hannover. Zufällig sitzt Müller neben Spahn, berichtet Bröcker: „Beide sprechen über Privates. Müllers Vater ist am Vorabend nach einem Krebsleiden gestorben, das Gespräch mit Spahn dreht sich auch darum. Es entsteht eine persönliche Verbundenheit.“
Später treffen sich Müller und Spahn wieder beim Gesprächskreis „Politik & Wein“, den Müller mit Springer-Journalist Martin S. Lambeck organisiert. Karl-Theodor zu Guttenberg ist ebenso Gast in diesem Kreis wie Daniel Bahr. Anfang 2003 gründet Müller dann die Agentur Kommunikation Politik und Wirtschaft (KPM), die Unternehmen aus der Gesundheitsbranche Kontakte in die Politik vermitteln soll.
„Erster Kunde ist die Versandapotheke DocMorris“, berichtet Bröcker. Das Unternehmen kämpft gerade um die Legalisierung des Versandhandels. Müller und Spahn tauschten sich dazu aus: „Wir hatten beide Lust, die Gesundheitsbranche ein bisschen aufzumischen,“ wird Müller in Spahns Biographie zitiert. Das sei damals nur ein Thema für ältere Politiker gewesen und die rot-grüne Bundesregierung sei ein guter Gegner für Marktwirtschaftler gewesen.
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