AOK schickt IT-Experten ins BMG Lothar Klein, 18.07.2018 13:39 Uhr
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IT-Experte: Christian Klose von der AOK Nordost wird im BMG Stellvertreter von Abteilungsleiter Dr. Gottfried Ludewig und soll die Digitalisierung voranbringen. Foto: AOK Nordost
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Kuddelmuddel: Kordula Schulz-Asche (Grüne) will von der Bundesregierung Klarheit über deren Digitalisierungspläne erhalten. Foto: Andreas Domma
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Tempo machen: Dr. Gottfried Ludewig, Chefdigitalisierer des BMG, will bei der Einführung des E-Rezepts und der E-Patientenakte keine Abwehrkämpfe mehr führen. Foto: BMG
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Bei der von den Ärzten beschlossenen Fernbehandlung könne man nicht stehen bleiben, sagte der Digitalisierungschef des BMG. Einen Zeitrahmen für die Einführung des E-Rezepts nannte Ludewig nicht. Er kündigte aber ein zweites E-Health-Gesetz innerhalb des nächsten Jahres an. Foto: Gematik
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Kommt das E-Rezept? Wohl eher nicht, meinen die Befragten einer ACAlert-Umfrage. Grafik: ACAlert
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Dass sehen vor allem die Inhaber und Apothekenleiter so. Grafik: ACAlert
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Wird das E-Rezept denn wenigstens eine Arbeitserleichterung bringen? Da sind sich die Befragten unsicher. Grafik: ACAlert
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An eine Arbeitserleichterung glauben vor allem die Chefs nicht. Grafik: ACAlert
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Dafür würden insbesondere die Versandapotheken vom E-Rezept profitieren. Grafik: ACAlert
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Hier sind die Chefs besonders kritisch eingestellt. Grafik: ACAlert
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Stattdessen gibt es deutlich mehr Unentschlossene. Grafik: ACAlert
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Erfolgreicher Start für Spahn? Das sehen viele Apotheker und PTA nicht so. Grafik: ACAlert
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Dabei sehen die angestellten Apotheker und PTA den Start des Bundesgesundheitsministers als etwas besser gelungen an als die Inhaber und Filialleiter. Grafik: ACAlert
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Viele befürchten ein Spargesetz für die Apotheken. Grafik: ACAlert
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Auch hier gibt es zum Teil deutliche Unterschiede zwischen Angestellten und Inhabern. Grafik: ACAlert
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Kommt das Rx-Versandverbot? Viele Befragte stimmen dem nicht mehr zu. Grafik: ACAlert
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Auch mit einer Honorarerhöhung rechnet die Mehrheit nicht mehr. Grafik: ACAlert
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Vor allem die Angestellten sind sich bei der Frage aber auch nicht ganz sicher. Grafik: ACAlert
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Die meisten Befragten sind sich sicher, dass Spahn den Vor-Ort-Apotheken nicht unbedingt positiv gegenübersteht. Grafik: ACAlert
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Vor allem die Inhaber und Apothekenleiter meinen, eine negative Einstellung wahrzunehmen. Grafik: ACAlert
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Stattdessen glauben viele, er ist den Versandapotheken gegenüber positiv eingestellt. Grafik: ACAlert
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Auch hier sind es vor allem die Inhaber, die das so sehen. Grafik: ACAlert
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Spahn als Bundeskanzler? Lieber nicht! Grafik: ACAlert
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Die Inhaber können sich den Gesundheitsminister auf diesem Posten überhaupt nicht vorstellen. Grafik: ACAlert
Berlin - Bei der Digitalisierung des Gesundheitswesens will Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) bekanntermaßen aufs Tempo drücken. Alle Versicherten sollen spätestens ab 2021 digital auf ihre Patientendaten zugreifen können. Dazu will Spahn in Kürze gesetzliche Vorgaben zur elektronischen Patientenakte (ePA) vorlegen. Zur Umsetzung erhält Digital-Abteilungsleiter im Bundesgesundheitsministerium (BMG), Dr. Gottfried Ludewig, jetzt Unterstützung: Die AOK Nordost schickt ihren IT-Experten Christian Klose als seinen Stellvertreter ins BMG.
Das BMG will die Personalie offiziell noch nicht bestätigen. Dem Vernehmen nach soll der Chief Digital Officer (CDO) der AOK Nordost aber bereits im August oder spätestens im September seinen Dienst im BMG antreten. Klose ist seit 2016 CDO der AOK Nordost. Zuvor war er Geschäftsführer des Bereichs Markt sowie Mitglied der Geschäftsleitung in der AOK Berlin-Brandenburg. Klose gilt als IT-Experte und hat maßgeblich das AOK-Gesundheitsnetzwerk entwickelt. Die Personalie ist auch deshalb interessant, weil die Krankenkassen bei der Entwicklung der ePA im Wettbewerb stehen. Die AOK hat eigene Pläne, die TK bereits eine App gelauncht und weitere Kassen haben sich unter dem App-Namen Vivy zusammengetan.
Um Tempo bei der Digitalisierung zu machen, hatte Spahn bei seiner Amtsübernahme eigens eine Abteilung Digitalisierung und Innovation geschaffen und Ludewig zu dessen Leiter berufen. Der Posten des Stellvertreters war bislang unbesetzt. Dem Vernehmen nach soll Klose für zwei Jahre von der AOK Nordost abgestellt werden. In seiner bisherigen Funktion hat sich Klose für eine digitale Vernetzung der Heilberufe ausgesprochen: „Was wir wollen, ist eine bessere Abstimmung und Zusammenarbeit zwischen den Akteuren im ambulanten und stationären Bereich durch den digitalen Austausch der Daten“, sagte er kürzlich in einem Interview. Und: „Digitalisierung muss man nicht erleiden, sondern gestalten!“ Ein Satz, den auch Spahn gerne sagt.
Der größte Vorteil liege darin, dass die Heilberufe schnell und unkompliziert auf Diagnosen, Befunde oder Medikationspläne ihrer Kollegen zugreifen könnten – über Sektorengrenzen und medizinische Disziplinen hinweg. Klose: „Wir setzen hier endlich mal um, worüber anderswo schon seit Jahren gesprochen wird: Eine bessere Vernetzung, die helfen kann, beispielsweise die Arzneimitteltherapiesicherheit zu erhöhen oder Schnittstellenprobleme bei der Krankenhaus-Entlassung zu verhindern.“
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