Sachsen: Vierfach gegen Influenza Nadine Tröbitscher, 15.12.2016 08:03 Uhr
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Tetraimpfstoff impfohlen: Die Sächsische Impfkommission empfiehlt für die nächste Impfsaison Influsplit tetra (GSK). Foto: APOTHEKE ADHOC
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Der Impfstoff-Markt ist vielerorts in der Hand von nur einem oder zwei Herstellern. Mylan liefert ab Juli 2017 beispielsweise alle Impfstoffe mit und ohne Kanüle. Foto: Christof Stache
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Damit gibt es im Ländle – allen politischen Bestrebungen zum Trotz – ein Impfstoff-Monopol. Bei den Ausschreibungen der Krankenkassen für Grippeimpfstoffe steht das Ergebnis oft schon vorab fest. Foto: APOTHEKE ADHOC
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Mylan bekommt immer öfter den Zuschlag für Vakzine mit Kanüle, Seqirus für Impfstoffe ohne. So geschehen aktuell in Sachsen-Anhalt. Foto: Seqirus
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Seqirus, ehemals bioCSL, hat neben Afluria die beiden ehemaligen Hexal-Vakzine Begripal und Fluad im Sortiment. Foto: Seqirus
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Warten auf den Impfstoff-Nachschub: Bei Boostrix Polio gab es viele Probleme. Lange hing die Versorgung am seidenen Faden. Foto: APOTHEKE ADHOC
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Der Kombinationsimpfstoff von GSK war lange defekt, genauso wie das Konkurrenzprodukt Repevax von Sanofi Pasteur MSD. Foto: APOTHEKE ADHOC
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Nachdem IPV Mérieux als nicht lieferbar gemeldet wurde, gibt es mit Revaxis zwischenzeitlich nur noch einen Impfstoff gegen Kinderlähmung. Foto: APOTHEKE ADHOC
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Laut STIKO müssen entweder Impfungen verschoben oder Kombinationsimpfstoffe verwendet werden. Foto: Elke Hinkelbein
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Auch bei den Kombinationsimpfstoffen zur Grundimmunisierung gibt es laut PEI immer wieder Probleme. Foto: PEI
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Bei den Impfstoffen gegen Hepatitis A gibt es auch Schwierigkeiten: GSK kann Havrix 1440 voraussichtlich erst im zweiten Quartal 2016 wieder liefern. Foto: APOTHEKE ADHOC
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Die Herstellung von Impfstoffen ist komplex und aufwendig – und dauert lange. Foto: GSK
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Alle Lebendimpfstoffe werden in tierischen Zellen produziert. Foto: GSK
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Für die meisten Impfstoffe werden Zellkulturen verwendet. Foto: GSK
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Die notwendigen Zellkulturen werden über Jahre weiter passagiert. Foto: GSK
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Die einzigen Vakzine, die im lebenden Organismus hergestellt werden und diesen zerstören, sind Grippeimpfstoffe. Foto: GSK
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Die Viren werden in befruchteten Hühnereiern vermehrt. Die Eier werden zunächst elf Tage bebrütet, ... Foto: GSK
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... dann werden die Grippeviren eingespritzt. Foto: GSK
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Die Viren werden dann gesammelt und in mehreren Schritten aufbereitet. Foto: GSK
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Eine Zellkultur aus Hundenieren, die sogenannten MDCK-Zellen, wird für die Herstellung des Grippeimpfstoffs Optaflu verwendet. Foto: GSK
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Die Zelllinie stammt aus dem Jahr 1958. Foto: GSK
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Für Vegetarier und Veganer ist das problematisch: „Da es zu den Herstellungsverfahren bislang keine Alternativen gibt, kann kein Impfstoff die Kriterien für die Bezeichnung vegetarisch oder gar vegan erfüllen“. Foto: Elke Hinkelbein
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Allerdings gibt es bereits ein Vakzin auf Pflanzenbasis: 2006 hat die FDA einen Impfstoff gegen die Newcastle-Seuche bei Hühner zugelassen, der in Tabakpflanzen hergestellt wird. Foto: Dirk Mahler/Fraunhofer
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Trotz aller Ansätze: „Derzeit ist kein in Pflanzen produzierter Impfstoff zugelassen“, so das Fazit bei GSK. Foto: GSK
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Doch selbst wenn es einen vegetarischen oder veganen Impfstoff gäbe, „erfordert die Gesetzgebung die Durchführung von Tierstudien während der Entwicklung von Impfstoffen“. Foto: Wikipedia
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Die WHO empfiehlt jedes Jahr im Februar und September Viren für die Aufnahme in Grippeimpfstoffen für die jeweilige Grippesaison in der nördlichen und südlichen Hemisphere. Foto: WHO
Berlin - Die sächsische Impfkommission (SIKO) empfiehlt für die Impfsaison 2017 vorrangig einen Tetraimpfstoff (Influsplit tetra; GlaxoSmithKline). Grundlage für diese Entscheidung sind die Erfahrungen der vergangenen Jahre. Die Grippesaison 2015/16 war von einem B-Stamm Mismatch geprägt, da die Bevölkerung zum Großteil mit einem trivalenten Arzneimittel geimpft wurde.
Die enthaltenen vier statt drei Impfstämme richten sich zusätzlich gegen die zweite B-Linie. In der Grippe-Saison 2015/16 war etwa die Hälfte der Influenza-Erkrankungen auf den B-Stamm zurückzuführen. Würden alle Patienten mit dem Tetraimpfstoff geimpft, könnten deutlich weniger Erkrankungen auftreten, so GSK.
Die sächsische Landesärztekammer fordern die Krankenkassen auf, künftig für alle Versicherten, insbesondere für Kinder, die Kosten für den tetravalenten Impfstoff zu übernehmen. Eine Grippe-Impfung wird für alle Personen empfohlen, die über 60 Jahre alt sind, für Schwangere sowie chronisch Kranke. Die diesjährige Grippesaison verläuft bislang mild, das höchste Niveau an Erkrankten wird jedoch im Februar/März erwartet.
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